zum Hauptinhalt
Hans-Peter Bartels (SPD) ist Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages.

© picture alliance / dpa

Bundeswehr in Mali: Wehrbeauftragter fordert Klärung zu Hubschrauber-Einsatz

Die Rettungskette für deutsche Soldaten in Mali ist ab Januar nicht mehr gesichert. Die Niederländer ziehen dann ihre Rettungshubschrauber ab. Der Wehrbeauftragte sagt, Deutschland solle sich um Ersatz kümmern.

Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages hat die Bundesregierung aufgefordert, sich um Ersatz für niederländische Rettungshubschrauber in Mali zu kümmern. "Es muss nicht zwingend die Bundeswehr sein, die einspringt, aber Deutschland muss sich hier um Klärung bemühen", sagte Hans-Peter Bartels (SPD) am Dienstag dem Tagesspiegel. Deutschland und die Niederlande beteiligen sich in Mali am Friedenseinsatz der UN. Die Niederlande stellen Hubschrauber, die unter anderem für die Rettung verletzter Soldaten eingesetzt werden. Nun teilte Den Haag mit, die Hubschrauber Anfang kommenden Jahres abziehen zu wollen.

Der Bundestag hatte im Januar der Entsendung von bis zu 650 deutschen Soldaten in den gefährlichen Einsatz in den nördlichen Rebellengebieten zugestimmt. Vorige Woche wurde eine Patrouille mit deutschen Soldaten beschossen. Verletzt wurde niemand.

Die Bundesregierung sieht nach der Abzugsankündigung der Niederlande nun zunächst die UN in der Pflicht, sich um Ersatz zu bemühen. "Aber auch Deutschland sollte Gespräche führen", sagt Bartels. Es gebe eine Reihe von Staaten, die diese Fähigkeit anbieten könnten, so der Wehrbeauftragte. Dennoch wird in Berlin diskutiert, ob Deutschland notfalls selbst die Rettungskette für die im malischen Gao stationierten Blauhelme sicherstellen soll. "Wenn der Einsatz in Mali für uns eine so hohe Bedeutung im Kampf gegen den Terror hat, müssen wir überlegen, ob wir diese Fähigkeit einbringen“, sagte etwa der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Wolfgang Hellmich (SPD), dem Tagesspiegel. "Deutschland kann das", sagt auch Bartels. Die Bundesrepublik solle sich aber nicht unter Zeitdruck setzen lassen. "Wir haben noch ein halbes Jahr Zeit, Gefahr im Verzug besteht also nicht." Ohne gesicherte Rettungsstrukturen müsste die Bundeswehr ihren Aktionsradius in Mali deutlich einschränken oder die Soldaten sogar abziehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false