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US-Präsident Donald Trump am Donnerstag in Washington.

© Evan Vucci/AP/dpa

Wegen illegaler Einwanderung: Trump kündigt Strafzölle gegen Mexiko ab Juni an

Der US-Präsident zieht die Daumenschrauben an: Mit Strafzöllen will er Mexiko zwingen, illegale Migration zu bekämpfen. Sie sollen bis auf 25 Prozent steigen.

Mit Strafzöllen auf mexikanische Importe will Donald Trump das Nachbarland zwingen, härter gegen illegale Einwanderung in die USA vorzugehen. Vom 10. Juni an würden Zölle in Höhe von fünf Prozent auf Einfuhren aus Mexiko verhängt, teilte der US-Präsident am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador rief die USA zum Dialog auf.

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In einer Erklärung des Weißen Hauses in Washington hieß es, die Zölle würden bis 1. Juli auf zehn Prozent steigen und dann jeden Monat um weitere fünf Prozentpunkte angehoben. Ab 1. Oktober lägen sie bei 25 Prozent. Erst wenn Mexiko "wirksame Maßnahmen" gegen die Migration ergreife, würden die Zölle wieder aufgehoben.

Das "massenhafte Eindringen" von Einwanderern in die USA sei ein "Notstand und eine außerordentliche Bedrohung" der nationalen Sicherheit und der Wirtschaft der USA, teilte das Weiße Haus mit. Mexiko habe strenge Einwanderungsgesetze und könnte die Migranten "leicht stoppen", auch durch Rückführung in deren Heimatländer.

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador betonte in einem Brief an seinen amerikanischen Kollegen, er wolle keine Konfrontation. "Ich schlage vor, unseren Dialog zu vertiefen, um nach anderen Alternativen für das Migrationsproblem zu suchen", schrieb er. Jesús Seade, Staatssekretär des mexikanischen Außenministeriums, hatte zuvor das Vorhaben als "katastrophal" bezeichnet und mit "energischen" Reaktionen gedroht.

Vor kurzem erst hatte Trump verkündet, die Strafzölle auf Aluminium und Stahl aus Mexiko aufzuheben. Auch mit Kanada einigten sich die USA darauf, die verhängten Zölle abzubauen. Damit beseitigten die drei Staaten das wichtigste Hindernis auf dem Weg zur Ratifizierung ihres neuen Handelsabkommens USMCA. Dessen Ratifizierung brachte Trump am Donnerstag auf den Weg. Nun dürfte die Einigung ernsthaft bedroht sein.

Grenzer nehmen mehr als 1000 illegale Einwanderer fest

Am Mittwoch hatten US-Grenzbeamte an der Grenze im texanischen El Paso 1036 illegale Einwanderer festgenommen. Laut Trump war es die größte jemals aufgegriffene Gruppe von Migranten. Die Menschen, die nach Angaben des US-Grenzschutzes aus Guatemala, Honduras und El Salvador stammen, überquerten den Fluss Rio Grande vom mexikanischen Ciudad Juárez aus. Unter ihnen waren auch 63 unbegleitete Minderjährige.

Trump hatte im Wahlkampf 2016 versprochen, die illegale Einwanderung zu stoppen. Die Zahl der Migranten stieg während den 28 Monaten seiner Amtszeit jedoch stetig an. Nach Behördenangaben wurden seit Oktober 2018 mehr als 530.000 Menschen festgenommen. Großteils handelt es sich um Menschen aus Mittelamerika, die vor Armut und Gewalt in die Vereinigten Staaten fliehen.

Der US-Präsident fordert seit Jahren den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Der US-Kongress hatte ihm die Milliarden für den Bau aber verwehrt. Trump rief deswegen im Februar den Notstand aus. Dies ermöglichte es ihm, sich das Geld aus dem Etat des Verteidigungsministeriums zu besorgen. Vor kurzem stoppte ein US-Gericht diese Finanzierungspläne jedoch. (AFP)

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