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Der Fall Kurnaz: Vorwürfe gegen KSK-Soldaten

Der Verteidigungsausschuss des Bundestags wird an diesem Mittwoch den ehemaligen Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz zu seinen Misshandlungsvorwürfen gegen Bundeswehrsoldaten anhören.

Berlin - Der aus Bremen stammende Türke will gemeinsam mit seinem Anwalt Bernhard Docke als Zeuge in dem nichtöffentlich tagenden Gremium berichten. Kurnaz wirft zwei Soldaten des "Kommandos Spezialkräfte" (KSK) vor, ihn nach seiner Verschleppung von Pakistan nach Afghanistan im Januar 2002 in einem US-Lager in Kandahar misshandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft in Tübingen ermittelt inzwischen gegen zwei KSK-Mitglieder wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt.

Der Verteidigungsausschuss hatte nach den Vorwürfen gegen die Bundeswehr von seinem Sonderrecht Gebrauch gemacht und sich für diesen Fall in einen Untersuchungsausschuss umgewandelt. Als Zeuge wird auch der frühere militärische Führer des "Deutschen Heereskontingents Spezialkräfte Enduring Freedom" in Afghanistan auftreten. Er soll Auskunft über die räumlichen Gegebenheiten in Kandahar, den Auftrag, die Zusammenarbeit mit den Militärs anderer Nationen sowie eventuelle Kontakte seiner Männer zu Kurnaz geben.

Am Donnerstag werden Kurnaz und Docke auch vor dem BND-Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. Dieses Gremium wird sich mit der Frage befassen, ob die Bundesregierung 2002 ein Angebot der USA zur Freilassung von Kurnaz aus Guantánamo abgelehnt hat. (tso/dpa)

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