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Von einem Software-Entwickler: Grüne erhalten Rekordspende von einer Million Euro

Die Grünen können sich im Wahljahr erneut über eine Großspende freuen. Die Partei erhielt 2021 bislang mit Abstand die meisten Spenden.

Die Grünen können sich im Wahljahr erneut über eine Großspende freuen. Wie aus einer Ad-Hoc-Mitteilung des Bundestags hervor geht, hat der Software-Entwickler Moritz Schmidt der Partei eine Million Euro gespendet. Es handelt sich demnach um die höchste Parteispende in der Geschichte der Grünen.

Der Plattform "abgeordnetenwatch.de" zufolge handelt es sich dabei auch um die höchste Einzelspende seit 2005. Damals hatte CSU 2,3 Millionen Euro an ihre Schwesterpartei von der CDU überwiesen.

Die Grünen liegen damit bei den Spendengeldern in 2021 deutlich an der Spitze. Insgesamt bekam die Partei, die in Umfragen stabil auf dem zweiten Platz hinter der Union liegt, bereits 1,6 Millionen Euro. Die CDU erhielt bislang 420.000 Euro, die FDP rund 100.000. Parteien müssen Spenden ab 50.000 Euro beim Bundestagspräsidenten anzeigen.

Das Geld kann Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner gut gebrauchen. Für den Wahlkampf hat er rund zehn Millionen Euro eingeplant – so viel wie noch nie. Laut Informationen des "Spiegel" ging die Spende auch dieses Mal komplett an die Bundespartei. Spender Moritz Schmidt, der auch Grünen-Mitglied ist, soll sein Geld aus Gewinnen aus der Digitalwährung Bitcoin gemacht haben, sagte eine Parteisprecherin der Deutschen Presseagentur.

Robert Habeck and Annalena Baerbock.
Robert Habeck and Annalena Baerbock.

© REUTERS/Leon Kuegeler/File Photo

Weiter sagte sie: „Der Spender hat uns gegenüber deutlich gemacht, dass er diese Gewinne als unverdienten Reichtum ansieht, den er nicht für sich beanspruchen, sondern gesellschaftlich einsetzen möchte, für etwas, das seiner Überzeugung entspricht“, sagte die Sprecherin. „Inzwischen sieht er das Bitcoin-System kritisch, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass die nötigen Rechenoperationen riesige Mengen Strom verbrauchen.“

Erst vor zwei Monaten hatten die Grünen eine Rekordspende erhalten - damals 500.000. Eingegangen war die von Antonis Schwarz, einem Pharma-Erben, der als Philantroph linke Aktivisten und Projekte unterstützt. Zudem hat Schwarz die Guerilla Foundation in Berlin gegründet. Nach eigenen Angaben will die Stiftung einen „größeren Systemwandel in Europa“ bewirken.

An der Spende hatte es Kritik gegeben - auch, weil die Grünen sich eigentlich für eine Deckelung von Großspenden einsetzen. So sagte der Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Hartmut Bäumer, selbst Grünen-Mitglied und lange für die Partei aktiv in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg: „Keine Partei sollte durch solche Großspenden einen Vorteil erhalten.“ 

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