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Kaukasus-Krise: Verwirrung um Südossetiens Beitrittspläne zu Russland

Will er oder will er nicht? Erst hieß es, der Präsident des von Georgien abtrünnigen Gebietes Südossetien, Eduard Kokojty, wolle der russischen Föderation beitreten. Nun dementierte er offenbar jedoch diesen Wunsch.

Noch am Morgen hatten russische Agenturen übereinstimmend Kokojty mit den Worten zitiert, er wünsche eine Wiedervereinigung mit der Teilrepublik Nordossetien innerhalb der Russischen Föderation. "Natürlich werden wir ein Teil von Russland werden", sagte der selbsternannte Präsident Eduard Kokojty bei einem Treffen mit Kreml-Vertretern laut der Nachrichtenagentur Interfax. "Wir haben nicht die Absicht, irgendein unabhängiges Südossetien zu schaffen, da die Sache durch die Geschichte bereits entschieden ist", fügte Kokojty demnach hinzu. Die Vorfahren hätten diese Entscheidung bereits getroffen.

Nun jedoch hat Kokojty diese Pläne dementiert. "Da hat man mich wohl falsch verstanden. Wir haben nicht vor, unsere Unabhängigkeit aufzugeben", erklärte Kokojty am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Interfax. Abchasien und die zweite abtrünnige Region Südossetien hatten sich in den 90er Jahren von Georgien gelöst. Die Regierung in Tiflis beansprucht aber weiter die Hoheit über die abtrünnigen Gebiete.

Anfang August scheiterte die georgische Regierung mit dem Versuch, Südossetien mit einer Militäroffensive wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Russland, das sich als Schutzmacht der Region sieht, startete eine Gegenoffensive. Es erkannte Südossetien und Abchasien Ende August als eigenständige Staaten an. Dieser Schritt wurde international scharf kritisiert. (sba/AFP/dpa)

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