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Tunesiens Nachbarland: Verletzte bei Demonstration in Algerien

In Algerien hat die Polizei in einem Großeinsatz eine Kundgebung der Opposition in der Hauptstadt Algier aufgelöst. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt.

Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen. Die oppositionelle Sammlungsbewegung für Kultur und Demokratie (RCD) hatte trotz eines Demonstrationsverbots zu der Veranstaltung aufgerufen. Mit der Demonstration wollte die Partei gegen den seit 1992 geltenden Ausnahmezustand in dem nordafrikanischen Land und die politische Unterdrückung durch die Regierung protestieren. Bei den Auseinandersetzungen in der Hauptstadt habe es am Samstag 42 Verletzte unter seinen Anhängern gegeben, sagte derPräsident der RCD, Saïd Sadi. Die Nachrichtenagentur APS berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, es seien sieben Beamte verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Fünf Demonstranten seien festgenommen worden.

Die algerische Liga für die Verteidigung der Menschenrechte (Laddh) verurteilte das Demonstrationsverbot. Friedliche Protestzüge zu verbieten heiße, eine „Explosion“ zu provozieren, sagte Laddh-Präsident Mostefa Bouchachi zu AFP. Noch vor drei Wochen hätten die Behörden das Recht auf friedliche Proteste bekräftigt.

Unter dem Eindruck des Wandels im Nachbarland Tunesien waren mehrere hundert Menschen im Stadtzentrum von Algier zusammengekommen. Allerdings hatten hunderte Polizisten, die mit Schlagstöcken und Tränengas bewaffnet waren, die Innenstadt abgesperrt. Durch Proteste in Algerien starben in den vergangenen Wochen mindestens fünf Menschen, mehr als 800 wurden verletzt. (dpa/AFP)

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