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Russische Truppen im August 2008 auf dem Weg in die südossetische Hauptstadt.

© dpa/EPA/Yuri Kochetkov

„Vereinigung ist unser strategisches Ziel“: Südossetien will über Beitritt zu Russland abstimmen

Seit 2008 erkennt Moskau die von Georgien abtrünnige Region als eigenständigen Staat an. Deren Machthaber Bibilow forciert nun einen Beitritt zu Russland.

Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen. Eine Volksbefragung sei für einen solchen Schritt grundsätzlich notwendig, sagte der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Das sei aber „nicht sehr schwierig“ zu organisieren. Bibilow sagte zudem: „Ich glaube, dass eine Vereinigung mit Russland unser strategisches Ziel ist.“

Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien - ebenso wie das Gebiet Abchasien - als unabhängigen Staat anerkannt und Tausende Soldaten in der Region stationiert.

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Abchasien hingegen plane keinen Beitritt zu Russland, sagte ein Sprecher des dortigen Parlaments. Russland sei zwar ein strategischer und enger Partner, aber Abchasien „laut der Verfassung ein unabhängiges Land“.

Südossetiens Parlamentschef Alan Tadtajew sagte der russischen Staatsagentur Tass, dass das Referendum bereits „in nächster Zeit“ abgehalten werden solle.

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Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen und ihn unter anderem mit einer angeblichen „Befreiung“ der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk begründet. Daraufhin wuchs die Sorge, dass auch in prorussisch geführten Regionen in anderen Ex-Sowjetstaaten Kämpfe wieder aufflammen könnten.

Am Sonntag hatte der Luhansker Separatistenführer Leonid Passetschnik erklärt, dass über einen Beitritt der Region zu Russland abgestimmt werden solle. Aus Kiew hieß es daraufhin, dass ein solches Referendum von der Ukraine nicht anerkannt werden würde. (dpa)

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