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US-Präsident Donald Trump bei einer Rally in Richmond, Kentucky.

© Nicholas Kamm / AFP

USA und Russland: Trump hält Verstrickung Putins in Attentate für wahrscheinlich

"Wahrscheinlich ist er es, ja": US-Präsident Trump kann sich vorstellen, dass sein russischer Amtskollege Putin in Anschläge etwa mit Gift verwickelt ist.

US-Präsident Donald Trump hält es für möglich, dass Kremlchef Wladimir Putin in Attentate verstrickt ist. Trump sagte dem US-Sender CBS auf die Frage, ob er zustimme, dass der russische Präsident in Attentate etwa durch Vergiftungen verwickelt sei: „Wahrscheinlich ist er es, ja. Wahrscheinlich.“ Er fügte hinzu: „Natürlich sollten sie das nicht tun.“ Der US-Präsident betonte in dem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview, im persönlichen Umgang mit Putin trete er „sehr hart“ auf.

Trump war im Juli für einen Auftritt mit Putin nach einem Gipfeltreffen der beiden Präsidenten in Helsinki in die Kritik geraten. Für Entrüstung in den USA sorgte damals, dass sich Trump bei der Pressekonferenz mit Putin nicht klar hinter die eigenen Sicherheitsbehörden stellte, die Russland Einmischung in die US-Präsidentenwahl 2016 vorwerfen.

Trump sagte in dem CBS-Interview, die Russen hätten sich eingemischt. „Aber ich denke, dass China sich auch eingemischt hat.“ Er halte China für das „größere Problem“. Der Präsident fügte hinzu: „Ich sage Russland, aber ich sage auch China.“

Der frühere russische Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren im März in Großbritannien mit dem Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden und nur knapp dem Tod entkommen. Großbritannien macht russische Agenten für den Giftanschlag verantwortlich.

Trump über den Klimawandel: „Ich denke nicht, dass es ein Scherz ist.“

Die USA, Deutschland, Frankreich und Kanada hatten im vergangenen Monat erklärt, dass sie den britischen Ermittlungsergebnissen voll vertrauten. Diese Ergebnisse beinhalten auch, dass „diese Operation mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde“. Russland dementiert jede Verantwortung für den Anschlag.

Im selben CBS-Interview hatte Trump ebenfalls erklärt, den Klimawandel nicht mehr anzuzweifeln. „Ich bestreite Klimawandel nicht“, sagte Trump, "aber er könnte sehr wohl wieder zurückgehen." Er wisse zudem nicht, ob Analysen von Wissenschaftlern zuträfen, wonach die Menschheit für die globale Erderwärmung verantwortlich sei. „Wissenschaftler haben eine politische Agenda“, sagte Trump.

In der Zeit vor seiner Präsidentschaft hatte Trump wiederholt über Warnungen vor dem Klimawandel gespottet. So hatte er beispielsweise Ende 2013 auf Twitter geschrieben: „Globale Erderwärmung ist ein totaler, und sehr teurer, Scherz!“ Im vergangenen Jahr hatte er als Präsident den Ausstieg der USA aus dem von seinem Vorgänger Barack Obama mitverhandelten Pariser Klimaschutzabkommen angekündigt. In den vergangenen Tagen hatte der ungewöhnlich heftige Hurrikan „Michael“ schwere Verwüstung in mehreren US-Bundesstaaten angerichtet.

Trump sagte CBS: „Man sagt, dass wir Hurrikane hatten, die viel schlimmer waren, als was wir gerade mit „Michael“ hatten.“ Auf die Frage danach, wen er mit „man“ meine, erwiderte Trump: „Leute sagen.“ Auf seine frühere Haltung zur Erderwärmung angesprochen, antwortete der Präsident: „Ich denke nicht, dass es ein Scherz ist.“ Trump betonte aber, er wolle durch Klimaschutzmaßnahmen nicht Millionen Jobs und Milliarden Dollar verlieren. (dpa)

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