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Joe Biden hat ein Interview gegeben.

© Foto: dpa/Susan Walsh

US-Präsident rudert nach „Apokalypse“-Aussage zurück: Biden rechnet nicht mit Atomwaffeneinsatz Putins

Mit seinen Aussagen einer möglichen „Apokalypse“ habe er darauf hinweisen können, welch „schrecklichen Ausgang“ der Einsatz solcher Waffen haben könne, sagt der US-Präsident nun. Es sei unverantwortlich von Putin, darüber zu reden.

| Update:

Nachdem US-Präsident Joe Biden vor wenigen Tagen noch vor einer atomaren „Apokalypse“ gewarnt hatte, ruderte er jetzt zurück. Er glaube nicht, dass Putin Atomwaffen einsetzen würde, sagte er dem Fernsehsender CNN am Mittwoch in einem Interview. „Aber es ist unverantwortlich von ihm, darüber zu reden“, fügte er hinzu.

In den vergangenen Wochen hatte Putin immer wieder mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Die russischen Truppen waren zuletzt im Ukraine-Krieg massiv in Bedrängnis geraten.

Bei einer Spendenveranstaltung der Demokraten in New York vergangenen Donnerstag sprach Biden im Zuge dessen von dem Risiko einer nuklearen Katastrophe. Das Risiko sei so hoch wie zuletzt in Zeiten Kennedys und der Kubakrise 1962.

Mit diesen Aussagen, erklärte der US-Präsident nun im CNN-Interview, habe er darauf hinweisen können, welch „schrecklichen Ausgang“ der Einsatz solcher Waffen haben könne. „Die Fehler und Falscheinschätzungen, die dabei unterlaufen können...“, sagte er. „Wer weiß, was passieren könnte.“ 

Pentagon sieht keine Anzeichen für Atomwaffeneinsatz

Auch das Pentagon erklärte vergangene Woche nach Bidens „Apokalypse“-Aussage, die USA würden bisher keine unmittelbaren Anzeichen dafür sehen, dass Russland den Einsatz von Atomwaffen plane. Einige Nuklearexperten und ehemalige Beamte dagegen erklärten gegenüber der US-amerikanischen Tageszeitung Politico, dass Bidens Kommentar keine Übertreibung der Situation sei.

Mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich Kremlchef Wladimir Putin nach Meinung von Biden verschätzt. „Ich denke, er ist ein rationaler Akteur, der sich erheblich verkalkuliert hat“, sagte Biden.

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Putin sei fälschlicherweise davon ausgegangen, die Ukrainer würden sich einer russischen Invasion unterwerfen. „Ich glaube, er dachte, er würde mit offenen Armen empfangen werden“, sagte Biden. „Ich glaube, er hat sich einfach völlig verkalkuliert.“

Er glaube zwar, dass Putin rational handle, seine Ziele in der Ukraine aber irrational seien. Dies werde auch deutlich, wenn man sich Putins Rede anhöre, die er unmittelbar nach seiner Entscheidung zum Angriffskrieg gegen die Ukraine gehalten habe.

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Putin habe dort von der Idee gesprochen, dass er als Führer eines Russlands gebraucht werde, „das alle russischsprachigen Menschen vereint“, sagte Biden. „Ich halte das einfach für irrational“.

In der Folge könnten Fehler gemacht und Fehleinschätzungen getroffen werden. „Er kann nicht ungestraft über den Einsatz einer taktischen Nuklearwaffe sprechen, als ob das eine vernünftige Sache wäre.“

Biden lehnte es auf Nachfrage von CNN-Journalist Jake Tapper allerdings ab, eine „rote Linie“ für Maßnahmen gegen die Ukraine zu ziehen, die eine direkte militärische Antwort an Russland nach sich ziehen würden. „Es wäre unverantwortlich von mir, darüber zu sprechen, was wir tun oder nicht tun würden“, sagte Biden. (Tsp, dpa)

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