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Steinbrück im Umfragetief. Gelacht wird trotzdem.

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Umfragetief: Merkel hängt Steinbrück auch bei Gerechtigkeit ab

Peer Steinbrück steckt im Umfragetief. Nicht nur in der allgemeinen Bewertung kommt er nicht an Bundeskanzlerin Angela Merkel heran, sondern auch bei einem Kernthema der SPD.

Von Matthias Schlegel

Mit denkbar schlechten Umfragewerten zieht die SPD in ihren Augsburger Parteitag: Das Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen für Tagesspiegel und ZDF ermittelte für die Partei in der „Sonntagsfrage“ lediglich 27 Prozent – das ist der schlechteste Wert seit etwa zwei Jahren. Zwei Tage zuvor hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa die Sozialdemokraten gar nur bei 23 Prozent gesehen, also auf dem Niveau ihres historisch schlechten Abschneidens bei der Bundestagswahl im September 2009. Anders als Forsa, das vom Wiedereinzug der FDP in den Bundestag ausgeht und deshalb auf eine knappe Mehrheit für Schwarz-Gelb kommt, schließt das Politbarometer derzeit Schwarz-Gelb ebenso aus wie Rot-Grün. Neben einer großen Koalition wären unter diesen Voraussetzungen nur noch Schwarz-Grün und Rot-Rot-Grün möglich.

Dass es Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (SPD) bislang nicht reißen konnte, verdeutlich auch der direkte Vergleich mit der Amtsinhaberin. 63 Prozent der Befragten sprechen sich derzeit für Angela Merkel als Bundeskanzlerin aus (Ende März: 60 Prozent). Nur 27 Prozent wünschen sich Peer Steinbrück (Ende März: 29 Prozent). Während Merkel in den Reihen der Unionsanhänger mit einer Zustimmung von 95 Prozent nahezu unumstritten ist, fällt die Unterstützung für Steinbrück mit 63 Prozent bei den Anhängern der eigenen Partei und 54 Prozent bei den Grünen-Anhängern mäßig aus. Und selbst wenn es um um das Ur-Thema der SPD, die soziale Gerechtigkeit, geht, ist die Kanzlerin inzwischen am Herausforderer vorbeigezogen: Während 26 Prozent der Befragten glauben, Merkel könne eher für soziale Gerechtigkeit sorgen (Februar: 26 Prozent), trauen das Steinbrück nur noch 24 Prozent zu (Februar: 27 Prozent).

Bei der Frage nach der Glaubwürdigkeit entscheiden sich 44 Prozent der Befragten für die Amtsinhaberin und nur 11 Prozent für ihren Herausforderer. Immerhin stattliche 40 Prozent sehen jedoch keinen großen Unterschied zwischen beiden. Bei den Sympathiewerten ist der Abstand zwischen beiden genauso groß.

Wird nach der Kompetenz der Parteien in Sachen soziale Gerechtigkeit gefragt, schmilzt der Vorsprung der SPD: Nur noch 31 Prozent bescheinigen ihr mehr Kompetenz auf diesem Feld (Februar: 37 Prozent). 23 Prozent vertrauen stärker CDU/CSU (Februar: 21 Prozent). sc

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