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Ein US-Kampffahrzeug auf einer Straße in Syrien.

© AFP

Trump will Öl mit Truppen sichern: Russland wirft den USA „Gangstertum“ in Syrien vor

Wegen der geplanten Stationierung zusätzlicher US-Truppen in Ostsyrien erhebt Moskau schwere Vorwürfe. Es gehe Washington gar nicht um die Sicherheit.

Russland hat den USA "Gangstertum" im Osten Syriens vorgeworfen, weil Washington dort zusätzliche Truppen zur Sicherung der Ölfelder stationieren will. Die Ölfelder zu "besetzen und unter Kontrolle zu bringen", sei nichts anderes als "internationales Gangstertum", kritisierte das russische Verteidigungsministerium am Samstag.

US-Soldaten sollen verhindern, dass der IS wieder Zugang zum Öl erhält

Es reagierte damit auf Pläne des US-Verteidigungsministeriums nach dem Truppenabzug aus dem nordsyrischen Grenzgebiet zur Türkei , zusätzliche Militärkräfte, darunter möglicherweise auch Panzer, zu den Ölfeldern in der ostsyrischen Provinz Deir Essor zu entsenden.

Die USA hätten zu ihrem Vorgehen keine Befugnis, weder nach internationalem noch nach US-Recht, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Regierung in Washington gehe es nicht in erster Linie um die Sicherheit in der Region. Vielmehr schützten US-Soldaten und private Sicherheitsfirmen in Ostsyrien Ölschmuggler, die mehr als 30 Millionen Dollar im Monat verdienten.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte gesagt, damit solle verhindert werden, dass die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) wieder Zugang zu den Einnahmen aus den Ölquellen erhalte. Das Verteidigungsministerium in Moskau warnte aber, keine der Ölquellen gehöre "den Terroristen des Islamischen Staats und noch weniger 'den amerikanischen Verteidigern der Terroristen des Islamischen Staats', sondern ausschließlich der Syrischen Arabischen Republik".

Die IS-Miliz hatte 2014 wichtige Ölfelder erobert und monatlich Millionen Euro mit dem Verkauf des Öls verdient, bevor die Ölanlagen durch die US-geführte Anti-IS-Koalition zerstört wurden. Im Oktober 2015 wurden viele der Ölfelder von den kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) erobert, die sie bis heute mit Unterstützung der US-Truppen kontrollieren. Die syrische Regierung fordert seit langem ihre Rückgabe.

Die US-Pläne zur Sicherung der Ölfelder stießen auch in Deutschland auf Kritik. "Der Vorstoß des Pentagon, die Ölquellen in Syrien besetzen zu wollen, legt die imperialistischen Interessen der USA in der Region offen", kritisierte die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen. "Es geht um Rohstoffsicherung, nicht um Freiheit, Menschenrechte und Demokratie, wie so oft behauptet." Die Bundesregierung müsse diesen "Bruch des Völkerrechts verurteilen". (AFP)

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