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Ein Backsteinhaus ist eingerüstet, ein Kran steht im Hintergrund, doch dieses Bild ist inzwischen zu einer Seltenheit geworden. Die Zahl der Baugenehmigungen sind zuletzt um 17 Prozent gefallen – trotz eklatanten Wohnungsmangels.

© picture alliance/dpa

Trotz eklatanter Wohnungsnot: Zahl der Baugenehmigungen fällt im November um fast 17 Prozent

Die Talfahrt bei Baugenehmigungen für Wohnungen beschleunigt sich, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der Hauptverband der Bauindustrie sagt, was sich ändern muss.

Die Talfahrt bei den Baugenehmigungen für neue Wohnungen hat sich im November beschleunigt. Die Zahl sank um 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 20.200 Baugenehmigungen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Oktober hatte der Rückgang noch 11,5 Prozent betragen.

Von Januar bis November lief damit ein Minus von 25,9 Prozent auf 238.500 Wohnungen auf – das sind 83.200 weniger als ein Jahr zuvor. Teure Materialien und eine im Vergleich zu den vergangenen Jahren teure Finanzierung schrecken viele potenzielle Häuslebauer ab.

Bundesregierung verfehlt Neubauziel deutlich

Die Bundesregierung hat sich ursprünglich das Ziel von jährlich 400.000 Wohnungen gesetzt, um dem wachsenden Bedarf vor allem in den Großstädten zu begegnen. Sie dürfte das Experten zufolge aber auch 2024 nicht schaffen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) etwa geht davon aus, dass dieses Ziel im neuen Jahr mit 265.000 Wohnungen erneut klar verfehlt wird. Dem Bündnis „Soziales Wohnen“ zufolge fehlen allein mehr als 910.000 Sozialwohnungen.

„Die Branche braucht Investitionsanreize für mehr bezahlbaren Wohnungsbau“, forderte der Geschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. Helfen würden etwa ein Zinsverbilligungsprogramm. Außerdem müssten Bund und Länder ihre Vorschriften und Vorgaben entschlacken.

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„Standards und Gebäudeanforderungen müssen runter, der Weg für serielles Bauen und Sanieren freigemacht, der digitale Bauantrag eingeführt und bundesweit einheitliche, digitale Verwaltungsprozesse etabliert werden“, sagte Müller.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die Inflation die Zinsen auf das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion angehoben, was dem Wohnungs- und Hausbau schwer zusetzte. Der Leitzins liegt aktuell bei 4,5 Prozent. Allerdings wird an den Finanzmärkten spätestens ab Sommer mit ersten Zinssenkungen gerechnet, wodurch dann auch die Baufinanzierung wieder merklich günstiger werden dürfte. Das könnte die Baukonjunktur dann etwas ankurbeln. (Reuters)

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