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Blumen und Kerzen liegen unweit des Residenzschlosses vor einem Bauzaun an der Schlossstraße. Die tödliche Messerattacke auf zwei Touristen am 4. Oktober hat möglicherweise einen extremistischen Hintergrund.

© Sebastian Kahnert/dpa

Tödliche Messerattacke in Dresden: Der Verdächtige wurde auch am Tag der Tat observiert

Der mutmaßliche Täter soll bereits während seiner Haft mehrfach aufgefallen sein. Eine Rund-um-die-Uhr-Bewachung war trotzdem nicht vorgesehen.

Der mutmaßliche Islamist und Tatverdächtige im Fall der tödlichen Messerattacke von Dresden ist auch am Tag der Tat observiert worden. Zum genauen Zeitpunkt der Observation wurden bei einer Pressekonferenz am Donnerstag keine Angaben gemacht.

Es sei sehr, sehr bitter, wenn man heute feststellen müsse, dass trotz dieser Maßnahmen die schreckliche Tat nicht verhindert werden konnte, sagte Dirk-Martin Christian, Chef des Landesverfassungsschutzes, in Dresden. Eine Rund-um-die-Uhr Bewachung sei rechtlich möglich, aber nicht vorgesehen gewesen.

Anfang Oktober waren in Dresden zwei Touristen Opfer einer Messerattacke geworden. Ein 55-Jähriger aus Krefeld starb, ein weiterer Mann (53) aus Köln überlebte schwer verletzt. Die Ermittler vermuten einen radikal-islamistischen Hintergrund. Am Dienstag wurde ein 20-jähriger Tatverdächtiger aus Syrien festgenommen.

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Zudem war der Tatverdächtige offiziellen Angaben zufolge bereits während der Haft mehrmals aufgefallen. Der junge Mann sei mehrmals Thema in Fallkonferenzen gewesen, sagte der Chef des Landeskriminalamtes (LKA), Petric Kleine.

So sei etwa im Juli die Gefahr, dass der Mann erneut Straftaten begehen könnte, von Experten als hoch eingeschätzt worden. Dementsprechend wurde ein Maßnahmenplan für die Zeit nach der Entlassung entwickelt.

Opferbeauftragter bietet Unterstützung an

Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Edgar Franke, bat den Hinterbliebenen des Getöteten und dem bei der Tat Verletzten Unterstützung an. "Die Bundesregierung wird für die Opfer dieser entsetzlichen Tat da sein, wenn nötig auch noch lange nach der Tat", erklärte Franke am Donnerstag in Berlin. "Wir werden versuchen zu helfen, wo immer es geht."

"Der islamistische Terror bedroht unsere Gesellschaft und zielt wahllos auf völlig unbeteiligte Menschen", erklärte der Opferbeauftragte. Seine Gedanken und seine Anteilnahme seien bei der Familie des Ermordeten und dem Verletzten.

Dem Verletzten wünsche er eine baldige und vollständige Genesung. Der Opferbeauftragte der Bundesregierung kann Betroffene terroristischer Straftaten insbesondere durch Vermittlung psychologischer, sozialer und praktischer Hilfen unterstützen. (dpa, afp)

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