Ausverkauf, "blinde Panik", "Käuferstreik" – entsetzt von den Kurseinbrüchen an den weltweiten Aktienmärkten, suchten die Börsenhändler am Freitag nach Worten, um die Ausmaße des Dramas zu beschreiben. Mit dramatischen Verlusten beenden die Börsen eine Horror-Woche.
Euro-Krise
Die Finanzkrise drückt auf die Stimmung bei Deutschlands größter Immobilienmesse
Was soll man in diesen Zeiten mit seinem Geld anfangen? Diese beunruhigende Frage stellt sich jedem von uns, seit die Börsenkurse ohne Netz und doppelten Boden in den Abgrund stürzen. Als ich neulich einen alten französischen Film sah, kam mir eine gute Idee.
Die Staats- und Regierungschefs der EU treffen sich am Sonntagnachmittag wegen der zugespitzten Lage an den Finanzmärkten zu einem Krisengipfel. Zudem hat die EU-Kommission ein Rettungspaket für dänische Banken gebilligt.
Wie kam es zu der weltweiten Kettenreaktion? Wie tief könnte der Dax fallen? Was sollten Kleinaktionäre jetzt tun? Und weitere Fragen samt Antworten zum Börsencrash.
Klaus Wellershoff, der Chefökonom der Schweizer Bank UBS, erwartet sinkende Unternehmensgewinne und sorgt sich um die Wachstumsfähigkeit der Wirtschaft.
Die Deutsche Börse hat am Freitag mit einem Tiefststand wie zuletzt im Jahr 2005 geschlossen. Nach einer Talfahrt von bis zu 11,8 Prozent fand sich der Dax zum Handelsende bei minus sieben Prozent ein.
Viel ist vom Kollaps der englischen Fußball-Klubs wegen der Finanzkrise die Rede. In Wahrheit aber muss man etwas genauer hinschauen.
Börsenpanik, Bankenkräche und die Weltkonjunktur im freien Fall: Droht uns eine globale Depression wie einst in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts? Ein Kommentar des Tagesspiegel-Redakteurs und Globalisierungsexperten Harald Schumann.
Die Finanzkrise beschert den Sparkassen einen riesigen Kundenansturm. Das solide Geschäftsmodell der Sparkasse gewinne in dieser Zeit wieder stark an Ansehen. Allein seit September seien die Einlagen um mehr als eine Milliarde Euro gestiegen.
Durch die internationale Finanzkrise werden die Berliner Immobilienpreise voraussichtlich sinken. Experten rechnen damit, dass die Zahl interessierter Investoren deutlich zurückgeht. Trotzdem: Die IHK ist zuversichtlich, dass die Berliner Wirtschaft noch glimpflich davonkommt.
Erneute massive Verluste an den Börsen in den USA, Asien und Europa haben den Goldpreis am Freitag weiter in die Höhe getrieben.
Die niederländische Regierung will angesichts der internationalen Finanzkrise ein vorsorgliches Rettungspaket von 20 Milliarden Euro aufstellen. Zudem sollen etwa 120.000 Bürger, die dem Bankrott der isländischen Icesave-Bank zum Opfer gefallen sind, entschädigt werden.
Neuer Absturz: Der deutsche Leitindex Dax ist zum Handelsauftakt am Freitag eingebrochen. Zuvor hatten schon die Börsen in Asien massive Verluste verzeichnet.
Die Angst vor einer weltweiten Rezession hat den Ölpreis am Freitag auf ein neues Jahrestief gedrückt. Experten haben ihre Prognosen zur Nachfrage nach dem Energieträger inzwischen deutlich gesenkt.
Verzwickte Lage: Im Übernahmekampf um die viertgrößte US-Bank Wachovia hat der Finanzkonzern Citigroup die Verhandlungen mit dem Rivalen Wells Fargo über eine Kompromisslösung abgebrochen.
Deutsche Kunden der angeschlagenen isländischen Bank Kaupthing können derzeit nicht auf ihr Konto zugreifen. Warum und wie lange die Konten gesperrt sind, konnte ein Sprecher der deutschen Niederlassung Kaupthing Edge am Donnerstag nicht sagen.
Die Finanzkrise wird den deutschen Schuldenstand in die Höhe treiben. Aber wie und wo macht ein Staat eigentlich Schulden? Unser Reporter Harald Schumann über die "BRD Finanzagentur", die im Moment ihre vielleicht besten Geschäfte macht.
Heute beraten die G-7-Finanzminister über eine internationale Lösung der Krise, am Wochenende tagen IWF und Weltbank. Welche Vorschläge für eine Reglementierung gibt es?
Die Banken krachen, die Börsen gehen auf Talfahrt, die Konjunktur lahmt – und die Opposition fragt sich: Was macht eigentlich Wirtschaftsminister Michael Glos?
Als Reaktion auf die Finanzkrise verkaufen immer mehr Bürger ihre Firmenanleihen und Pfandbriefe und investieren ihr Geld stattdessen in die für sicherer gehaltenen Anlageangebote des Bundes. Während der Markt für Jumbo-Pfandbriefe oder Unternehmensanleihen derzeit nahezu tot ist, boomen Bundesschatzbriefe und -obligationen.
Die Kreditinstitute versichern, dass in Berlin das Bargeld nicht knapp wird. Aber es mangelt an Informationen über die Folgen der Finanzkrise: Die Berliner Verbraucherzentrale wird mit Anfragen überhäuft. Die Grünen fordern eine Beratungs-Hotline.
Michael Spence (64) lehrt in Harvard und erhielt 2001 mit zwei weiteren Forschern den Wirtschaftsnobelpreis. Sie analysierten, wie unvollständige Informationen Märkte beeinflussen. Im Interview mit dem Tagesspiegel fordert Spence globale Kontrolle.
Harte Zeiten an der Wall-Street: Banker verbrauchen Massen an Taschentüchern und rennen den Psychotherapeuten die Bude ein – sie sind fix und fertig. Aber nicht nur sie.
Bei Anwälten häufen sich die Anfragen von Geschädigten der US-Pleitebank Lehman Brothers. Vor allem Dresdner Bank und die Citibank stehen im Zentrum der Vorwürfe. Sie sollen trotz der drohenden Insolvenz weiter Lehman-Papiere als sichere Geldanlage verkauft haben.
Nicht im Sinne des Erfinders: Die Schuldenuhr in New York kommt nicht mehr mit. Das Gerät, das eigentlich als Mahnung für die Politik gedacht ist, kann die aktuelle Rekordverschuldung der USA nicht mehr anzeigen - so wenig hat die Mahnung gewirkt.
Nach Verstimmungen zwischen Paris und Berlin über das Vorgehen in der Finanzkrise bemüht sich Kanzlerin Angela Merkel nun um eine internationale Abstimmung. In einer "gemeinsamen Erklärung" heißt es, man wolle "vollkommen koordiniert" vorgehen.
Keine klare Tendenz: Die Börse in Tokio hat nach den konzertierten Zinssenkungen von sechs großen Notenbanken uneinheitlich geschlossen. Die japanische Zentralbank pumt Liquidität in Rekordhöhe in den Markt.
Kampf um verlorenes Vertrauen: Nach der abgestimmten Leitzinssenkung hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, die Finanzmarktakteure zu Vernunft aufgerufen.
Auch Islands größte Bank Kaupthing wird unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. Das teilte die Finanzaufsicht in Reykjavik am Donnerstagmorgen mit. Die Bank hatte auch Kunden aus Deutschland angelockt.
Britisches Vorbild: Die US-Regierung erwägt nach einem Pressebericht Beteiligungen an amerikanischen Banken. Details sollen in den kommenden Tagen folgen.
US-Präsident Bush ist sich sicher: In zweieinhalb Wochen zeigt der Rettungsplan für die US-Banken Wirkung. Das hat er zumindest seinem brasilianischen Amtskollegen erzählt.
Die belgische Regierung verhandelt weiter mit den französischen Aktionären über die Rettung der Hypothekenbank Dexia. Dabei geht es um die Frage, ob das Kreditinstitut aufgespalten werden soll.
Die Börse in Tokio hat am Donnerstagvormittag nach anfänglichen Verlusten fest tendiert. Die japanische Zentralbank pumpt erneut Geld in den Markt.
Jetzt ist der Kapitalismus endlich am Ende. Wirtschaftsprofessoren aus Bremen öffnen in aller Stille eine Flasche Champagner darauf, Feuilletonisten erklären, warum es so kommen musste, und Oskar Lafontaine gefällt sich schon in der Rolle des Comeback-Finanzministers in spe. Er hat nicht mehr viele Freunde in diesen Tagen, der Kapitalismus.
Der Internationale Währungsfond warnt vor einer globalen Rezension. Die Wachstumsprognose in Deutschland wird für das kommende Jahr deutlich geringer ausfallen. Indes spüren bereits die Unternehmen die Finanzkrise bei der Kreditvergabe. Die Banken handelten deutlich restriktiver.
Der Feuerwehreinsatz auf den internationalen Finanzmärkten läuft auf Hochtouren: Die Notenbanken fluten die Kapitalmärkte. Ein Land, das keinen Cent hat, um seinen armen Kindern die Krankenversicherung zu bezahlen, pumpt 700 Milliarden Dollar in die Rettung des Finanzmarktkapitalismus. Was die Krise lehrt.
Die Finanzkrise hat Berlin erreicht und macht Projektentwicklern zu schaffen. Denn die Banken geben kaum noch Kredite für neue Bauvorhaben heraus. Die Folge: Unternehmer müssen auf eigene Reserven zurückgreifen. Für manches Projekt wird es eng.
Derzeit haben Finanzexperten in den Medien und an den Universitäten Konjunktur. Die Wissenschaftler erwarten ein Semester voller interessanter Debatten mit ihren Studenten. Nur einer will nichts von ihrem Sachverstand wissen: die Bundesregierung.
Die negativen Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Unternehmensfinanzierung in Deutschland sind bereits deutlich zu spüren. Immer mehr Firmen haben Probleme, Kredit zu bekommen. Das DIW erwartet trotzdem keine Rezession.