Die Aussagen eines BKA-Beamten im NSU-Prozess werfen einmal mehr kein gutes Licht auf den NPD-Funktionär und früheren V-Mann des BKA Tino Brandt: Er soll die spätere NSU-Terrorzelle in ihrem Gewaltkurs bestärkt haben.
Beate Zschäpe
Holger G. avanciert zum Kronzeugen im NSU-Prozess. Schriftlich gab er zu, das Terrornetzwerk jahrelang unterstützt haben. Ein BKA-Beamter hatte ihn mehrfach vernommen. Gegen Ende des Verhandlungstags gab es noch ein bizarres Detail.
„Das war eine absolut professionelle Hinrichtung“: So lautet das Fazit eines pensionierten Kriminaloberrats zu dem Mord an Habil Kilicm. Schon damals hätte eine Spur auf die Täter Mundlos und Böhnhardt führen können.
Enver Simsek, erstes mutmaßliches NSU-Opfer, wurde regelrecht hingerichtet. Am Mittwoch, dem 21. Verhandlungstag im NSU-Prozess, berichteten zwei Polizeibeamte von den grauenhaften Details. Die Waffe, eine Pistole Ceska 83, sollen die Angeklagten Ralf Wohlleben und Carsten S. beschafft haben.
Der NSU-Prozess ist um 113 Verhandlungstage verlängert worden, er soll nun erst im Dezember nächsten Jahres enden. Doch selbst damit bleibt fraglich, ob das reicht - schon jetzt, nach 20 Verhandlungstagen, hinkt man dem Zeitplan hinterher.
Beate Zschäpe wirkt vor Gericht selbstbewusst, ja beinahe lebensfroh. Aber das passt nicht recht zu ihrer Absicht zu schweigen. Wird sie doch noch aussagen? Und welche Sympathien hegt sie noch zur braunen Szene?
Im NSU-Prozess am Oberlandesgericht München hat ein Kommissar des BKA geschildert, wie er versuchte, Beate Zschäpe Details aus der Zeit im Untergrund zu entlocken. Doch Zschäpe hatte sich im Griff
Der NSU ist offenbar im Spätsommer 2011 nur knapp einem vorzeitigen Auffliegen entgangen: Beate Zschäpe verhinderte, dass ein Handwerker eine Tür öffnete, hinter der möglicherweise Waffen lagerten. Zwar bestätigte der Handwerker die Geschichte nicht. Möglicherweise hat ihn jedoch seine Erinnerung verlassen.
Im NSU-Prozess im Oberlandesgericht München ging es am Dienstag um die Explosion der gemeinsamen Wohnung der Terror-Gruppe in Zwickau. Beate Zschäpe hatte einen Brandsatz gelegt, nachdem sich Mundlos und Böhnhardt am selben Tag getötet hatten.
Seit fünf Wochen läuft der Prozess wegen der Morde der Terror-Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund". Am Montag findet der 14. Verhandlungstag statt. Wie er bisher gelaufen ist, was er zutage gefördert hat, wo er steht - eine Zwischenbilanz.
Lautstark beschimpften sich am Mittwoch im NSU-Prozess ein Nebenklage-Anwalt und der Verteidiger Olaf Klemke. Der Nebenklage-Anwalt griff verbal Klemke und die Verteidigerin Nicole Schneiders an, die Mitglied in der NPD war. Klemke drohte dem Nebenklage-Anwalt eine Anzeige an.
Vor dem Oberlandesgericht in München weitet Carsten S. sein Geständnis aus. Dabei spricht er von einem möglichen, noch unbekannten Anschlag mit einer Taschenlampen-Bombe - von ihm soll Beate Zschäpe nichts gewusst haben.
Freundschaftsdienste, so beurteilt Holger G. im Münchner Prozess seine Rolle gegenüber dem NSU-Trio - vor Gericht gesteht er die Hilfeleistungen. Doch von den Morden und Raubüberfällen will er nichts gewusst haben.
Nach einer zweiwöchigen Pause wird in München der NSU-Prozess fortgesetzt. Der Angeklagte Carsten S. gab zu, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Waffe besorgt zu haben. Und die Anwälte von Beate Zschäpe überraschten mit einer Forderung, die den Prozess für diese Woche schon wieder beenden könnte.
Ist das nun rabiat und selbstherrlich? Oder einfach nur nötig, damit der NSU-Prozess nicht ausfranst? Der Vorsitzende Manfred Götzl bringt in den ersten Verhandlungstagen immer wieder eine der vielen Parteien gegen sich auf. Und manchmal spielt er sie sogar gegeneinander aus.
Immer wieder Anträge und Streit um das Rederecht: An einem turbulenten dritten Tag im NSU-Prozess fordert ein Verteidiger ein Lachverbot, ein anderer verlässt wütend den Saal. Der Antrags-Marathon geht weiter - sogar die Einstellung des Verfahrens wird verlangt.
Am dritten Tag des NSU-Prozesses in München ist die Stimmung im Gerichtssaal angespannt: Wortgefechte und Zwischenrufe stören das Verfahren. Die Anwältin des Angeklagten Wohlleben fordert nun die Einstellung des Verfahrens.
Kurz vor der morgigen Fortsetzung des Prozesses gegen Beate Zschäpe hat ein Nebenkläger beantragt, das Kreuz im Gerichtssaal abzuhängen. Es verletze ihn in seinem Recht auf Religionsfreiheit.
Im NSU-Prozess hat das Oberlandesgericht München am Freitag den Befangenheitsantrag der Verteidiger von Beate Zschäpe gegen den Vorsitzenden Richter zurückgewiesen. Damit sind beide bisher gestellten Befangenheitsanträge der Verteidigung abgelehnt.
Ist ein Live-Ticker oder Live-Blog bei einem Gerichtsverfahren, noch dazu dem NSU-Prozess, angemessen? In unserer Debattenkolumne greifen wir wieder Leserkritik auf. Kommentieren und diskutieren Sie mit!
Kaum begann der NSU Prozess, wurde er unterbrochen. Prozesstaktische Manöver sind bei großen Prozessen nicht unüblich - die Verteidiger von Beate Zschäpe wollen nun die Aussetzung der Hauptverhandlung beantragen.
Die abscheulichen Morde des NSU-Trios haben die mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nun hat der Prozess um die NSU-Morde endlich begonnen und unser Kolumnist hofft, dass er dazu beiträgt, den Opfern zu ihrem Recht zu verhelfen und die rassistischen Täter zu entmystifizieren.
In der Kreuzberger Oranienstraße haben viele türkischstämmige Berliner in diesen Tagen nur ein Thema: die Gerichtsverhandlung gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe in München.
As the start of Beate Zschäpe's trial made her the globally famous face of Germany's neo-Nazis, Der Tagesspiegel's Andrea Dernbach says the problem is so much bigger than one person, and even ten murders.
Wegen der Entscheidung über Befangenheitsanträge ist der NSU-Prozess vorläufig bis 14. Mai unterbrochen - am Nachmittag sitzen auch zwei Neonazis auf der Zuschauertribüne in der ersten Reihe. Alle Ereignisse des ersten Prozesstages können Sie in unserem Blog nachlesen.
Keine Schreie, keine Flüche, kein inszenierter Schmerz für die Kameras. Am ersten Tag des NSU-Prozesses vor dem Oberlandesgericht in München, reagieren die Hinterbliebenen der Opfer mit stummer Trauer auf Beate Zschäpe.
Auch in der Türkei trifft der Prozess gegen Beate Zschäpe auf großes Medieninteresse. Neben Zschäpes Kleidung und ihrem Kaugummi wurde aber auch die Kritik der Türkei am Verhalten der deutschen Polizei in den Jahren der NSU-Morde thematisiert.
Am Montag beginnt der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München. Was ist nach den Querelen der vergangenen Wochen vom Verhandlungsauftakt zu erwarten?
Lebhaft, selbstbewusst und burschikos: Sie beschreibt ein Sachverständiger Beate Zschäpe. Das psychologische Gutachten über die NSU-Angeklagte soll dem Oberlandesgericht München Aufschluss über die Schuldfähigkeit der Angeklagten geben.
Zu befürchten ist, dass die Verhandlung im NSU-Prozess nicht weniger chaotisch verlaufen wird als die Akkreditierung der Journalisten. Das ist tragisch. Denn der Rechtsstaat muss in diesem Verfahren verlorenes Vertrauen wieder herstellen.
Beim NSU-Prozess kam es nun nach dem Windhundprinzip zum Losverfahren. Obwohl alles mit rechten Dingen zuging, ist das Ergebnis lächerlich. Und das alles nur, weil sich der Vorsitzende Richter beleidigt fühlte.
Der Zufall hat entschieden, welche Medien beim Prozess gegen Beate Zschäpe und andere mutmaßliche Helfer der Terrorgruppe NSU in München dabei sein werden. Kann das Verfahren nun beginnen?
Beim NSU-Prozess wird es keine Videoübertragung in einen weiteren Saal geben. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe nahm eine Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung an, die Beschwerde sei unzulässig.
Die Presseplätze im NSU-Prozess werden jetzt im Losverfahren vergeben. Für auf Türkisch, Griechisch und Persisch publizierende Medien werden Plätze reserviert. Die türkische Zeitung "Sabah" ist zufrieden. Nur hat das Gericht wieder einige vergessen. Klagen sind nicht ausgeschlossen.
Die Sitzplätze für Pressevertreter beim NSU-Prozess sind vergeben: "Playboy", "Gala" und das Society-Magazin "Der Spiegel" erhielten nach Informationen des Wahnsinns! unter anderem den Zuschlag. Das Gericht wollte dies zunächst nicht bestätigen. Alle Angaben seien ohne Gewähr.
Es ist richtig, dass der NSU-Prozess in einen Nebenraum übertragen werden soll. Nur so lässt sich neues Vertrauen in den Rechtsstaat schaffen. Ein neues Windhund-Rennen um sichere Sitzplätze wäre unsensibel.
Die Ombudsfrau für die NSU-Opfer, Barbara John, fordert wegen der Verschiebung des NSU-Prozesses erneut Entschädigung. Die Opfer wurden sich nicht ernst genommen fühlen. Auch die Tochter des Dortmunder NSU-Opfers spricht von einem „Schlag ins Gesicht“.
Aufschub für Beate Zschäpe: Die Entscheidung des Münchener Oberlandesgerichts, den NSU-Prozess auf Mai zu verlegen, um die Medienplätze neu zu vergeben, wird sowohl zustimmend als auch kritisch kommentiert.
Am Tag, als die Verschiebung des NSU-Prozesses beschlossen ist, schicken die leitenden Herren ihre Sprecherinnen vor. Es wird eine Pressekonferenz, die zur Mauertaktik des Münchener Gerichts passt.
Wir haben gewonnen, titelte am Samstag die türkische Zeitung „Sabah“. Ausgerechnet beim NSU-Prozess sollten Journalisten aus der Türkei nicht dabei sein. Ihre Beschwerde beim Verfassungsgericht in Karlsruhe hat Erfolg gehabt. Ein Besuch in der Europa-Redaktion.