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Reinhard Kardinal Marx sagt, er könne „keinen Dialog mit Vertretern einer Religion führen, die den Massenmord der Hamas rechtfertigen“.

© Imago/Future Image/P. Back

„Stoppt diese Religion!“: Kardinal Marx kritisiert islamische Geistliche wegen Reaktion auf Hamas-Terror scharf

Der Terror gegen Israel hat auch Folgen für die Religionsgemeinschaften. Nach dem Massenmord sehe er keine Chance für einen Dialog, sagt der Erzbischof von München und Freising.

Besonders vor Weihnachten sind kirchliche Würdenträger im interreligiösen Dialog traditionell um versöhnliche Töne bemüht – der Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober aber hat auch bei den Religionsgemeinschaften viel verändert.

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, kritisiert nun islamische Geistliche scharf. Dem „Focus“ sagte der Katholik, er könne „keinen Dialog mit Vertretern einer Religion führen, die den Massenmord der Hamas rechtfertigen“.

Der Kardinal erinnerte an das „historische Treffen“ des Papstes mit dem Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität im Februar 2019. Beide Seiten, so Marx, hätten sich damals dazu verpflichtet, sich für eine friedliche Welt einzusetzen. Man habe sich auch klar gegen Gewalt und Terrorismus gewandt. „Und jetzt behauptet dieser Großimam, die Hamas führe einen Befreiungskrieg.“

Das sind nicht einzelne Fanatiker. Das ist die Riege derer, die an der Spitze eines Staates Verantwortung tragen.

 Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising

Marx griff in dem Gespräch auch die Geistlichen im Iran an, die sich zum Ziel bekennen, Israel zu vernichten. Marx: „Das sind nicht einzelne Fanatiker. Das ist die Riege derer, die an der Spitze eines Staates Verantwortung tragen.“ Wenn eine Religion, so der Kardinal weiter, Gruppen wie die Hamas unterstütze, werde sie ein Teil des Problems. „Da kann ich nur sagen: Stoppt diese Religion!“

Am 7. Oktober waren Hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion bombardiert die israelische Armee seither Ziele im Gazastreifen und startete eine Bodenoffensive.

Während einer Feuerpause wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Israel vermutet, dass noch mehr als 100 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. 

Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, inzwischen mindestens 20.000 Menschen getötet.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte die Auslöschung der Hamas zum Ziel. Armeesprecher Daniel Hagari gab am Donnerstag an, die israelischen Streitkräfte hätten seit dem 1. Dezember mehr als 2000 palästinensische Kämpfer im Gazastreifen getötet. (lem)

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