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Hat Peer Steinbrück sich mit seiner Bemerkung über Merkels DDR-Sozialisation vergaloppiert?

© dpa

Linken-Politiker Lothar Bisky: "Steinbrück, der kennt nichts von Ostdeutschland"

Der Kanzlerin fehlt es an Leidenschaft für Europa, weil sie in der DDR sozialisiert wurde, meint Peer Steinbrück. Der frühere Linken-Chef Lothar Bisky findet diese Behauptung "blödsinnig". Man dürfe die Ostdeutschen nicht auf Lebensdauer abstempeln.

Von Matthias Meisner

Der Europaabgeordnete und frühere langjährige Linken-Parteichef Lothar Bisky nannte Peer Steinbrücks Bemerkungen über Angela Merkels fehlende Leidenschaft für Europa "einfach blödsinnig". Steinbrück versuche sich in der "Abstempelung der Ossis auf Lebensdauer", sagte Bisky dem Berliner "Tagesspiegel". Die Ostdeutschen jedoch seien schon immer sehr verschieden gewesen, "einige wollten mehr nach Moskau, die anderen waren immer schon Richtung Westen orientiert". Schon zu DDR-Zeiten sei Europa "für die meisten eine große Chance und auch sehr nahe" gewesen.

Bisky sagte, er kenne Merkel seit Ende 1989 - zeitgleich waren beide damals in die Politik gekommen. Die Kanzlerin sei zwar für ihn keine politische Freundin, sagte der Linken-Politiker. Aber "dass Europa ihr fern steht, halte ich für Quatsch". Steinbrücks Vorwurf erklärte Bisky mit dessen fehlendem Verständnis für die neuen Länder: "Steinbrück, der kennt nichts von Ostdeutschland."

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