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Ministerpräsident von Bayern zu sein, sei ohnehin der schönere Job, sagt Markus Söder.

© via REUTERS/Peter Kneffel

„Die Personen ziehen die Parteien und nicht umgekehrt“: Söder macht Laschet für Schicksal der Union verantwortlich

Im Rennen um die Kanzlerkandidatur hatte Söder das Nachsehen. Nun fordert der CSU-Chef einen klaren Modernisierungskurs der Union.

Nach Überzeugung von CSU-Chef Markus Söder ist Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) für das Abschneiden der Union bei der kommenden Bundestagswahl verantwortlich. „Die Personen ziehen die Parteien und nicht umgekehrt“, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. „Am Ende kommt es bei der Wahl generell vor allem auf den Kanzlerkandidaten an“, betonte er.

Für Laschet und die Union bedeute dies, „dass es eine große Herausforderung wird“, fügte Söder hinzu. „Aber ich bin sicher, bis zur Wahl wird sich noch viel verbessern.“ Söder forderte, dass die Union im Wahlkampf auf einen klaren Modernisierungskurs setzen müsse. Es reiche nicht aus, auf die Stammwählerschaft zu setzen. „Wahlen gewinnt man nicht nur mit einem guten Programm, sondern wenn Parteien und Personen dem Trend der Zeit entsprechen“, betonte der CSU-Chef.

„Eine Partei wie die Union, die führen und die Nummer eins sein will, muss in und modern sein“, forderte Söder „Man kann sich die Bevölkerung nicht aussuchen, für die man regieren will, sondern muss es mit der Bevölkerung zusammen machen.“

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So müsse der Klimaschutz auch für die Union oberste Priorität haben und dürfe als Thema nicht den Grünen überlassen werden. „Klimaschutz ist kein lästiges Übel, sondern eine Generationenaufgabe“, betonte Söder. "Wir sind da auch gerne der Antreiber innerhalb der Union“, fügte der CSU-Chef hinzu. „Die Herausforderungen kommen ohnehin, und ich bin fest davon überzeugt, dass es besser ist, sie schnell anzugehen und nicht defensiv zu verschleppen.“

Der bayerische Ministerpräsident erklärte, dass für ihn das Kapitel Kanzlerschaft auch für die Zukunft abgehakt sei: „So eine Situation ergibt sich historisch nur einmal.“ Er sei Ministerpräsident und bleibe es, solange es die Menschen in Bayern wollen. „Das ist zweifelsohne der schönere Job.“

Er verspüre deshalb über den Ausgang des Rennens um die Kanzlerkandidatur der Union nicht nur Enttäuschung, sondern auch Erleichterung, sagte er. Söder hatte sich mit Laschet einen erbitterten Machtkampf um die Kanzlerschaft geliefert, schließlich setzte sich der CDU-Vorsitzende durch.(AFP)

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