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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bringt eine Flugverbotszone ins Gespräch.

© Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa

Update

„Wir werden sie alle entwaffnen“: Selenskyj geht davon aus, dass Kiew das russische Hauptziel ist

In einer neuen Videobotschaft kritisiert der ukrainische Präsident die Friedensverhandlungen. Zudem bringt er eine Flugverbotszone über der Ukraine ins Spiel.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat den Ausschluss Russlands aus dem UN-Sicherheitsrat gefordert. „Ein Staat, der Kriegsverbrechen an Zivilisten begeht, kann nicht Mitglied des UN-Sicherheitsrates sein“, sagte er in einer Videobotschaft, die er am späten Montagabend auf seiner Facebook-Seite und in seinem Telegram-Kanal verbreitete.

„Hier ist die Ukraine. Hier ist Europa. Hier ist das Jahr 2022. Das mit Raketen, Bomben und Artillerie bewaffnete Böse muss sofort gestoppt werden. Wirtschaftlich zerstört. Um zu zeigen, dass die Menschheit sich selbst verteidigen kann“, sagte Selenskyj weiter. Eine vollständige Sperrung des Luftraums für russische Raketen, Flugzeuge und Hubschrauber müsse in Betracht gezogen werden.

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Die US-Regierung hatte die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine am Montag abgelehnt. Präsident Joe Biden habe sehr deutlich gemacht, dass er nicht die Absicht habe, US-Truppen in einen Krieg mit Russland zu schicken, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Montag.

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Eine Flugverbotszone wäre ein Schritt in diese Richtung, denn diese müsste entsprechend umgesetzt werden. „Sie würde die Entsendung von US-Militär erfordern, um sie durchzusetzen, was einen direkten Konflikt, einen potenziell direkten Konflikt und einen potenziellen Krieg mit Russland bedeuten würde, an dem wir uns nicht beteiligen wollen“, sagte Psaki.

Bei den Friedensverhandlungen, die am Montag von einer ukrainischen und einer russischen Delegation geführt wurden, sagte Selenskyj in der Videobotschaft, die Ukraine habe noch nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. „Russland hat seine Positionen dargelegt, von uns wurden Gegenargumente vorgebracht, um den Krieg zu beenden.“ Sobald die Delegation wieder in Kiew sei, werde man analysieren und entscheiden, wie es in der zweiten Verhandlungsrunde weitergehen soll.

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Selenskyj geht davon aus, dass Kiew das Hauptziel der russischen Armee ist. „Für den Feind ist Kiew ein wichtiges Ziel. Deshalb ist die Hauptstadt ständig bedroht.“ Russland schicke Saboteure in die Hauptstadt. „Wir werden sie alle entwaffnen“, fügte Selenskyj hinzu. Den Beschuss der ostukrainischen Stadt Charkiw bezeichnete Selenskyj als Kriegsverbrechen. „Es wird definitiv ein Tribunal für dieses Verbrechen geben. Ein internationales. Das ist ein Verstoß gegen alle Konventionen.“

Selenskyj forderte, dass Russland der Zugang zu allen Häfen, Kanälen und Flughäfen der Welt verwehrt werden soll. Nach Angaben Selenskyjs, die nicht unabhängig geprüft werden konnten, habe Russland seit Beginn des Einmarsches vor fünf Tagen 56 Raketenangriffe auf die Ukraine durchgeführt. 113 Marschflugkörper seien abgefeuert worden.

„So ist sie, die „brüderliche Freundschaft““, sagte Selenskyj. „Ein solcher Staat sollte nicht Hunderte von Milliarden für den Export von Energieressourcen erhalten. Wer jetzt russische Waren kauft, zahlt Geld, um Menschen zu töten“, so Selenskyj weiter. (dpa)

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