zum Hauptinhalt
Seit Monaten nimmt Abdel Fattah kein Essen mehr zu sich, seit Sonntag auch kein Wasser mehr.

© Foto: Nariman El-Mofty/dpa

Seit Sonntag im Durststreik: Ägyptischer Aktivist Abdel Fattah wird medizinisch behandelt

Der inhaftierte Aktivist Abdel Fattah nimmt seit einigen Tagen kein Wasser mehr zu sich. Laut seiner Familie hat die Gefängnisaufsicht „medizinisch interveniert“.

Im Fall des inhaftierten Aktivisten Alaa Abdel Fattah, der in Ägypten mit Verzicht auf Essen und Wasser gegen seine Haftbedingungen protestiert, hat die Gefängnisaufsicht nach Worten seiner Familie „medizinisch interveniert“.

Die Justizbehörden seien über den Schritt informiert worden, schrieb seine Schwester Mona Saif bei Twitter. Seine Anwälte aber seien nicht informiert worden. Ob der Eingriff eine Form von Zwangsernährung bedeutet, etwa intravenös, blieb zunächst unklar. Eine Bestätigung von offizieller Seite gab es zunächst nicht.

Abdel Fattah, der zu den Führungsfiguren in der Revolution von 2011 zählte, verzichtet seit Monaten auf Essen und seit Sonntagmorgen auch auf Wasser - zeitgleich mit Beginn der Weltklimakonferenz im Land. Ohne Wasser kann der Körper nur drei bis vier Tage überleben.

Seine Mutter, die täglich zum Gefängnis Wadi al-Natrun in der Wüste nördlich von Kairo fährt, wartete seitdem vergeblich auf einen Brief und damit ein Lebenszeichen ihres Sohnes. Das Warten am Gefängnis wurde ihr nach Angaben der Familie inzwischen untersagt. Am Montag hatte sie dort zehn Stunden ausgeharrt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Schwester Sanaa Saif sorgt sich, dass ihr Bruder zwangsernährt wird, um ihn im Gefängnis am Leben zu halten. Damit könnte ein möglicher Tod des prominenten Aktivisten während der Klimakonferenz, bei der Zehntausende Delegierte, Beobachter und Journalisten registriert sind, vermieden werden.

Den Fall sprachen auch Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Rishi Sunak an.

COP27-Präsident und Außenminister Samih Schukri hatte gegenüber dem Sender CNBC angezweifelt, ob der 40 Jahre alte Häftling sich überhaupt in Hungerstreik befindet. Zudem sei ein Hungerstreik eine „persönliche Entscheidung“. Ihm stehe gesundheitliche Versorgung zur Verfügung wie allen anderen Häftlingen auch.

Bei der zweiwöchigen Klimakonferenz verhandeln Vertreter aus fast 200 Ländern darüber, wie der Kampf gegen die Erderwärmung verstärkt werden kann. Die Konferenz läuft bis Ende kommender Woche. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false