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Die Spitzenkandidatin der Grünen in Bayern: Katharina Schulze.

© Imago/Nordphoto/Hafner

Sechs Wochen vor Bayern-Wahl: AfD liegt nur noch knapp hinter Grünen auf Platz drei

Die Bayern-Wahl naht. Die CSU bleibt in einer neuen Umfrage weiter unangefochten vorn. Doch den Grünen um Spitzenkandidatin Katharina Schulze ist Platz zwei längst nicht mehr sicher.

Am 8. Oktober wird in Bayern der neue Landtag gewählt. Vieles deutet zwar darauf hin, dass die bisherige Regierung aus CSU und Freien Wählern ihre Arbeit fortsetzen könnte, aber es zeichnet sich ein Kampf um Platz zwei ab.

Denn: Vor einem Jahr trennten Grüne und AfD noch zwölf Prozentpunkte – nun liegen die Grünen in der Sonntagsfrage bei 15 Prozent. Die Partei um Spitzenkandidatin Katharina Schulze erzielt damit nur noch zwei Prozentpunkte mehr als die Populisten. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ und des „Spiegel“.

Die CSU von Ministerpräsident Markus Söder verfehlt mit 38 Prozent weiter die 40-Prozent-Marke. Die absolute Mehrheit der Mandate, die die CSU zum letzten Mal bei der Wahl 2013 erreicht hat, dürfte für die Christsozialen unerreichbar sein.

Aiwangers Freie Wähler legen einen Punkt zu zu

Die Freien Wähler mit Parteichef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erreichen zwölf Prozent, die SPD kommt auf zehn Prozent. FDP und Linke würden mit vier beziehungsweise zwei Prozent den Einzug in den Landtag verpassen.

Im Vergleich zur ersten Sonntagsfrage von Anfang August haben CSU, Grüne und SPD an Beliebtheit eingebüßt. Zuwächse gab es dagegen für die Freien Wähler (plus eins). Auch die sonstigen Parteien legen zu.

Die AfD gewinnt ebenfalls einen Prozentpunkt. Mit Katrin Ebner-Steiner und Martin Böhm schickt die Partei zwei Rechtsaußen als Kandidaten in den Wahlkampf. Beide fallen immer wieder mit radikalen Äußerungen auf. Vor allem Ebner-Steiner gilt als Vertraute von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke aus Thüringen.

Mit diesen Werten wäre eine Fortsetzung der bisherigen Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern rechnerisch möglich. Auch ein Bündnis aus CSU und Grünen wäre denkbar.

Bei der vorangegangenen Wahl im Jahr 2018 kam die CSU mit Spitzenkandidat Söder auf für ihre Verhältnisse magere 37,2 Prozent – das zweitschlechteste Ergebnis der Parteigeschichte.

Sowohl Söder als auch Aiwanger haben bereits deutlich gemacht, dass sie weiter koalieren wollen. Aiwanger sagte Ende Juli in einem Interview: „Jeder sieht, dass er den anderen als Partner braucht. Also werden wir uns nicht gegenseitig die Augen auskratzen, sondern es gemeinsam nach Kräften verhindern, dass die Grünen oder die AfD in Bayern zulegen.“.

„Markus Söder will wie ich die grüne Politik in die Schranken weisen, weil die ein Hauptgrund für das Erstarken der AfD ist.“ Einen anderen Koalitionspartner als die CSU könne er sich nicht vorstellen, so Aiwanger weiter. (lem)

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