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Der Premierminister von Großbritannien muss sich wegen der "Partygate"-Affäre noch vor dem Parlament verantworten.

© Tim Ireland/XinHua/dpa

126 Strafbefehle verhängt: Scotland Yard schließt Ermittlungen zu „Partygate“-Affäre ab

Wegen illegaler Lockdown-Partys kündigten die Ermittler Geldstrafen gegen knapp 50 Personen an. Für Boris Johnson steht noch eine Untersuchung im Parlament an.

Die Londoner Polizei hat die Ermittlungen zu illegalen Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street und weiteren Regierungsgebäuden abgeschlossen. Insgesamt seien dabei wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln 126 Strafbefehle verhängt worden, teilte die Metropolitan Police am Donnerstag mit.

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Premierminister Boris Johnson habe keine weiteren Strafbefehle erhalten, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag. Johnson und Finanzminister Rishi Sunak waren zuvor für die Teilnahme an einer Geburtstagsfeier für den Premier mit einer Geldstrafe belegt worden.

Scotland Yard zufolge wurden bei acht Zusammenkünften in den Jahren 2020 und 2021 Verstöße festgestellt. Wegen ihrer Teilnahme erhielten 48 Frauen insgesamt 73 Strafbefehle und 35 Männer insgesamt 53 Bescheide. 28 Menschen wurden zwei bis fünf Mal belangt.

Für Johnson ist die Affäre damit aber noch nicht ausgestanden. Der Premier muss sich derzeit wegen mutmaßlicher Lügen im Parlament im Zusammenhang mit der Affäre um illegale Lockdown-Partys auch einer Untersuchung durch einen Parlamentsausschuss stellen.

Parlament erwartet Untersuchungsbericht gegen Johnson

Mit Spannung wird nun auch erwartet, wann der interne Untersuchungsbericht der Spitzenbeamtin Sue Gray zu den Vorfällen in voller Länge veröffentlicht wird. Gray hatte nach Beginn des polizeilichen Verfahrens zunächst nur eine stark gekürzte Version öffentlich gemacht.

Schon darin war bereits von schwerem Fehlverhalten und Führungsversagen die Rede. Die „Partygate“-Affäre hatte Premier Johnson schwer unter Druck gesetzt, auch aus seiner Konservativen Partei wurden Rücktrittsforderungen laut

Auch gegen Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei ermittelt die Polizei derzeit wegen eines möglichen Lockdown-Verstoßes. Er hat angekündigt, sein Amt niederzulegen, sollte er einen Strafbefehl erhalten. (dpa)

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