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Ein ausgewachsener weiblicher Wolf steht in seinem Gehege im Tierpark Eekholt (Symbolbild).

© dpa/Christian Charisius

„Schneller und unbürokratischer“: Umweltministerin Lemke will Abschüsse von Problem-Wölfen erleichtern

Bundesumweltministerin Steffi Lemke drängt auf schnellere Maßnahmen im Umgang mit Wolfsrissen. Zuvor hatte die FDP bereits ein Zehn-Punkte-Plan erarbeitet.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will den Abschuss von Wölfen in bestimmten Fällen erleichtern. „Mein Ziel ist klar: Abschüsse von Wölfen nach Rissen müssen schneller und unbürokratischer möglich sein“, sagte Lemke der „Welt“ vom Montag.

Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen“, fügte sie hinzu.

Die betroffenen Weidetierhalter bräuchten daher „mehr Unterstützung und Sicherheit“, sagte die Umweltministerin. Ende September wolle sie konkrete Vorschläge vorlegen.

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Umgang mit Wölfen im Koalitionsvertrag verankert

Zuvor hatte sich die FDP in der Ampel-Koalition für weitgehende Regelungen zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen ausgesprochen. Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP vereinbart, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, „dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten“.

Es sei wichtig, nun ins Tun zu kommen, hatte FDP-Fraktionsvize Carina Konrad am vergangenen Dienstag gesagt. Die „Welt“ zitierte aus einem Positionspapier der agrar- und forstpolitischen Sprecher der FDP in Bund und Ländern, in dem diese „einen zeitgemäßen Umgang mit dem Wolf“ forderten.

FDP will „Wolfsbestand auf ein verträgliches Maß reduzieren“

Es müssten die „Spielräume der europäischen Gesetzgebung“ genutzt werden, „um den Wolfsbestand in Deutschland auf ein ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliches Maß zu reduzieren“.

Das Bundesnaturschutzgesetz, so heißt es laut „Welt“ in dem Zehn-Punkte-Katalog, müsse künftig so ausgestaltet werden, „dass Genehmigungen zur Entnahme schnellstmöglich rechtssicher erteilt werden“ könnten.

Wölfe in Deutschland: eigentlich Ländersache

In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich, doch der Wolf ist durch internationale und nationale Gesetze streng geschützt und hat den höchstmöglichen Schutzstatus.

Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) will sich nach eigenen Angaben nun auf EU-Ebene für Erleichterungen bei der Jagd auf übergriffige Wölfe einsetzen. „Unser Ziel ist es, in Brüssel darauf hinzuweisen, dass die europäischen Regeln nicht so starr sein dürfen, dass sie die dringend notwendigen regionalen Lösungen blockieren“, sagte er der „Welt“. (AFP/dpa)

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