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Trümmer eines Gebäudes in der südukrainischen Region Mykolajiw

© BULENT KILIC / AFP

Neun Menschen verletzt: Russland soll Wohngebiet nahe Atomkraftwerk angegriffen haben

In der Nähe des zweitgrößten AKWs der Ukraine sollen russische Truppen ein Wohngebiet angegriffen haben. Unter den Verletzten seien auch Kinder.

Bei einem russischen Bombenangriff im Süden der Ukraine nahe dem zweitgrößten Atomkraftwerk des Landes sind nach ukrainischen Angaben neun Menschen verletzt worden. Die Bomben hätten ein Wohngebäude und weitere Häuser in Wosnessensk in der südukrainischen Region Mykolajiw getroffen, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Samstag auf Telegram mit.

Unter den Verletzten seien nach vorläufigen Informationen auch drei Kinder, zwei von ihnen befänden sich in einem „kritischen“ Zustand. Der Regionalgouverneur von Mykolajiw, Vitali Kim, hatte zuvor auf Telegram von neun Verletzten berichtet. Darunter seien vier Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 17 Jahren, die „alle in einem kritischen Zustand“ seien.

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Wosnessensk liegt etwa 20 Kilometer entfernt vom zweitgrößten Atomkraftwerk der Ukraine in Piwdennoukrainsk. Der russische Angriff in der 30-Kilometer-Zone um das Kraftwerk sei „ein weiterer zynischer Akt des Nuklearterrorismus“, erklärte der ukrainische Kraftwerksbetreiber Energoatom auf Telegram.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Geschosse in Richtung des Kraftwerks abgefeuert wurden. Das russische Militär habe bereits Anfang März versucht, das AKW zu erobern, fügte der Betreiber hinzu.

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Das „terroristische Land“ Russland habe ein Wohnhaus beschossen, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Telegram. „Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass nicht nur die heutige Generation der Russen zur Verantwortung gezogen wird, sondern auch ihre Kinder und Enkelkinder“, fügte er hinzu. Russland werde „alles bezahlen“.

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Die ukrainische Armee teilte unterdessen mit, sie habe nahe der zentralukrainischen Stadt Dnipro vier Kalibr-Marschflugkörper abgeschossen, die vom Schwarzen Meer aus abgefeuert worden seien. Nach Armeeangaben gab es auch russische Angriffe nahe Bachmut, Saitsewe und Kodema in der schwer umkämpften Region Donezk im Osten des Landes. „Die Kämpfe dauern an“, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Samstag mit.

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Europa blickt zudem voller Sorge nach Saporischschja. Das seit März von Russland kontrollierte Atomkraftwerk im Südosten der Ukraine ist das größte in Europa. Es wurde bereits mehrfach beschossen. Für die Angriffe machen sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Angriffe auf das Gelände hatten sich die Präsidenten Russlands und Frankreichs, Wladimir Putin und Emmanuel Macron, am Freitag für eine rasche Inspektion durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ausgesprochen. (AFP)

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