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Einer russischen Zeitung zufolge sind bereits fast 10.000 Soldaten gefallen. Allerdings wurde der Artikel wieder gelöscht.

© -/Ukrinform/dpa

Update

Angeblich fast 10.000 tote Soldaten: Russische Zeitung führt Bericht auf Hackerangriff zurück

In dem gelöschten Artikel der kremlnahen Zeitung war von fast 10.000 gefallenen russischen Soldaten die Rede. Moskau spricht offiziell von nur rund 500.

Die kremlnahe russische Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ führt die aufsehenerregende Veröffentlichung über die hohe Zahl angeblich in der Ukraine getöteter Russen auf einen Hackerangriff zurück. Die Webseite sei am Montag attackiert und eine falsche Meldung über den Tod russischer Soldaten veröffentlicht worden, wie der Kreml-Korrespondent der Zeitung, Alexander Gamow, am Dienstag sagte.

Am Montag war auf der Homepage ein Artikel erschienen, demzufolge bislang fast 10.000 russische Soldaten seit Beginn des Kriegs in der Ukraine ihr Leben gelassen haben sollen. Der Beitrag war nach kurzer Zeit gelöscht worden.

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Gamow lieferte die Erklärung für die Geschichte, die von zahlreichen westlichen Medien aufgegriffen wurde, in der täglichen Telefonkonferenz des Präsidialamts. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow selbst hatte zuvor erklärt, er könne den Vorfall nicht kommentieren.

Andere Medien rätselten am Montag über den Artikel – und wiesen darauf hin, dass im Briefing des Verteidigungsministeriums am Sonntag keine Angaben zu getöteten Russen gemacht wurden. Der Journalist Yaroslav Trofimov vom „Wall Street Journal“ schrieb auf Twitter: „Entweder (die Seite) KP.ru wurde gehackt oder jemand hat geleakte Zahlen bekommen und sie veröffentlicht.“

Die russische Regierung hüllt sich über die Zahl der gefallenen Soldaten in Schweigen. Moskau hatte Anfang März von 498 toten russischen Soldaten gesprochen, seither aber keine neue Zahlen mehr veröffentlicht. Die ukrainische Seite spricht von mehr als 15.000 gefallenen russischen Kämpfern. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa, Reuters)

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