zum Hauptinhalt
Am Samstag empfing der eritreiische Präsident den somalischen Präsidenten zu einem dreitägigen Staatsbesuch.

© REUTERS

Positive Entwicklung am Horn von Afrika: Somalia und Eritrea nehmen diplomatische Beziehungen wieder auf

Nach Äthiopien hat Eritrea nun auch die diplomatischen Beziehungen zu Somalia wiederaufgenommen. Am Wochenende besuchte der somalische Präsident Mohamed seinen eritreischen Amtskollegen Afewerki.

Nach mehr als zehn Jahren der Feindschaft haben Somalia und Eritrea ein Abkommen über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen geschlossen. Die beiden Länder werden diplomatische Beziehungen aufnehmen und Botschafter austauschen", erklärten der eritreische Präsident Issaias Afwerki und sein somalischer Kollege Mohammed Abdullahi Mohamed am Montag in Eritreas Hauptstadt Asmara. Abdullahi Mohamed war für einen dreitägigen Besuch ins Nachbarland gereist.

Das Abkommen ist ein weiteres Anzeichen für positive Veränderungen am Horn von Afrika. Vor drei Wochen hatte Eritrea bereits mit dem seit Jahrzehnten verfeindeten Äthiopien Frieden geschlossen. Die konfliktreiche Geschichte der drei ostafrikanischen Länder ist eng miteinander verbunden.

Das Militärregime des somalischen Diktators Siad Barre unterstützte einst Eritrea in seinem blutigen Kampf für die Unabhängigkeit von Äthiopien, die es 1993 erreichte. Nach Barres Sturz 1991 versank Somalia im Chaos, während Eritrea und Äthiopien von 1998 bis 2000 erneut Krieg gegeneinander führten.

Von 2006 an dehnte sich dieser Konflikt zu einem Stellvertreterkrieg auf somalischem Boden aus: Äthiopien stellte sich auf die Seite der schwachen somalischen Regierung in Mogadischu, während Eritrea unterstellt wurde, islamistische Aufständische zu unterstützen.

Die Regierung in Asmara bestritt die Vorwürfe. Doch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängte 2009 wegen Eritreas mutmaßlicher Unterstützung der Dschihadistenmiliz Al-Shabab ein Waffenembargo und Sanktionen gegen Asmara. "Aber diese Epoche der Krisen, Konflikte und Instabilität (...) geht nun zu Ende", erklärte Eritreas Staatschef Afwerki. Sein Land unterstütze die "politische Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität Somalias".

Somalia, Eritrea und Äthiopien gehören zu den ärmsten Ländern Afrikas. Äthiopien verzeichnete in den vergangenen Jahren zweistellige Wachstumszahlen. Der neue Ministerpräsident Abiy Ahmed treibt Reformen voran und leitete den Aussöhnungsprozess mit Eritrea ein. In dem militarisierten, abgeschotteten und autoritär geführten Nachbarland nährt der Friedensprozess Hoffnung auf Veränderung.

In Somalia kämpfen Dschihadisten seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. Ihr Ziel ist der Sturz der von der UNO gestützten Regierung in Mogadischu. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false