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Abgesperrter Tatort (Symbolbild)

© Imago/Jürgen Schwarz

Umstrittener Polizeieinsatz im US-Bundestaat Ohio: Polizist erschießt Schwarzen in Columbus

Binnen weniger Wochen sterben in der US-Stadt Columbus zwei Schwarze durch Schüsse von Polizisten. Im jüngsten Fall sind die Hintergründe unklar.

Im US-Bundesstaat Ohio ist erneut ein Afroamerikaner bei einem umstrittenen Polizeieinsatz getötet worden. Das teilte der Bürgermeister der Stadt Columbus, Andrew Ginther, am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. Der beteiligte Polizist habe seine Körperkamera nicht angeschaltet, was inakzeptabel sei. Der Beamte sei vom Dienst suspendiert worden. Eine Untersuchung des Falles sei eingeleitet.

Die Polizei von Columbus teilte mit, Beamte seien von einem Anwohner herbeigerufen worden, der beobachtet habe, wie ein Mann über längere Zeit in einem Auto gesessen und dieses an- und ausgeschaltet habe.

Bei ihrer Ankunft hätten die Polizisten eine offene Garage vorgefunden, aus der ein Mann herausgekommen sei. Er habe ein Handy in seiner linken Hand getragen, seine rechte Hand sei nicht sichtbar gewesen.

Einer der Polizisten habe daraufhin auf den Mann geschossen. Der 47-Jährige sei später im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Weitere Details seien bislang nicht bekannt.

Erst Anfang Dezember war in Columbus ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz getötet worden. Laut Polizei hatte ein Beamter den 23-Jährigen namens Casey Goodson bei der Fahndung nach Verdächtigen erschossen. Goodson sei aber nicht die gesuchte Person gewesen. Die Anwälte von dessen Familie erhoben schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Sie erklärten, Goodson sei erschossen worden, als er seine Haustür aufgeschlossen habe. Er sei von einem Arzttermin heimgekehrt. Er habe eine Waffe getragen, dafür aber eine Lizenz gehabt. Goodson sei weder vorbestraft gewesen, noch sei gegen ihn ermittelt worden.

In den USA ist es in diesem Jahr immer wieder zu heftigen Protesten wegen Polizeigewalt gegen Schwarze gekommen. Prominentestes Opfer war der Afroamerikaner George Floyd, der Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota getötet worden war. Unter dem Motto „Black Lives Matter“ kam es danach in den USA monatelang zu Massendemonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus, die teils von Ausschreitungen überschattet wurden. (dpa)

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