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Klaus L. soll als Agent für einen chinesischen Geheimdienst tätig gewesen sein.

© imago images/CHROMORANGE

Update

Schwerer Verdacht gegen Wissenschaftler: Politologe soll jahrelang für China spioniert haben

Die Bundesanwaltschaft hat Klaus L. angeklagt, für einen chinesischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Er soll in Schanghai angeworben worden sein

Von Frank Jansen

Die Bundesanwaltschaft wirft einem Politikwissenschaftler aus Bayern vor, für China spioniert zu haben. Die Anklage gegen Klaus L. (75) wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit sei am 20. Mai erhoben worden, teilte die Behörde in Karlsruhe am Dienstag mit.

Der Mann wurde jedoch erst am Montag festgenommen. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München setzte allerdings den Haftbefehl außer Vollzug.

Ein chinesischer Geheimdienst soll Klaus L. 2010 in Schanghai angeworben haben. Bis November 2019 soll der Politologe den Chinesen Informationen übermittelt haben, die er sich mutmaßlich in Gesprächen mit deutschen Politikern beschafft hatte.

Der Geheimdienst soll Klaus L. mit Reisen zu seinen Auftraggebern und einem Honorar entlohnt haben. Klaus L. war nach Medienberichten bis zu seiner Pensionierung Mitarbeiter der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung.

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Anschließend betrieb er einen eigenen Thinktank. Klaus L. soll zudem 50 Jahre lang für den Bundesnachrichtendienst tätig gewesen sein. Dass der Politologe für einen chinesischen Geheimdienst spionierte, wusste der BND offenbar nicht. Dem Bundesamt für Verfassungsschutz fielen die Kontakte von Klaus L. zu den Chinesen auf. Das BfV warnt regelmäßig vor den Versuchen chinesischer Geheimdienste, Wissenschaftler und andere Personen anzuwerben, die für die Volksrepublik interessant sein könnten.

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