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Im Konflikt zwischen dem türkischen Staat und der PKK sind seit 1984 mehr als 45.000 Menschen getötet worden.

© afp

Türkei: PKK ist zu Verhandlungen bereit

Die PKK ist nach den Worten ihres Anführers bereit, die Waffen unter Aufsicht der Vereinten Nationen niederzulegen - unter der Voraussetzung, dass die türkische Regierung die Aufnahme eines Dialogs akzeptiere. Ankara enthielt sich jeglichen Kommentars.

Die Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) wollen nach den Worten ihres Anführers, Murat Karayilan, ihre Waffen niederlegen, wenn die Türkei bestimmte Bedingungen erfüllt. Wenn die türkische Regierung unter anderem einen Waffenstillstand und die Aufnahme eines Dialogs akzeptiere, werde er seinen Kämpfern befehlen, ihre Waffen unter Aufsicht der Vereinten Nationen niederzulegen, sagte Karayilan in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem britischen Rundfunksender BBC, das in einem PKK-Stützpunkt in den Bergen der Kurdenregion im Nordirak geführt wurde.

"Wenn das Kurden-Problem auf demokratischem Weg über Verhandlungen gelöst wird, ja dann, dann werden wir die Waffen niederlegen“, fügte der PKK-Chef hinzu. Wenn die türkische Regierung sich jedoch weigere, müsse die PKK die Unabhängigkeit der Kurdenregion im Südosten der Türkei ausrufen. Karayilan forderte die Türkei auf, Angriffe der türkischen Armee auf kurdische Zivilisten zu beenden und keine weiteren kurdischen Politiker festzunehmen. Die PKK kämpft nach eigenen Angaben für die politischen und kulturellen Rechte der bis zu 15 Millionen Kurden, die in der Türkei leben.

Ein Waffenstillstand und Verhandlungen zwischen den Rebellen und der Regierung in Ankara wären ein Durchbruch in dem Konflikt, in dem seit 1984 mehr als 45.000 Menschen getötet wurden. Ebenso wie die EU stuft die türkische Regierung die PKK jedoch als Terrororganisation ein und lehnt Verhandlungen mit den Kurden-Rebellen ab. Ein Sprecher der Regierung in Ankara sagte der BBC zu dem Vorstoß Karayilans lediglich, es sei nicht üblich, die „Aussagen von Terroristen“ zu kommentieren.
Die PKK hatte in den vergangenen Wochen ihre Angriffe in der Türkei wieder merklich verstärkt. Erst in der Nacht zum Dienstag hatten PKK-Kämpfer einen Militärposten nahe der Stadt Cukurca an der Grenze zum Irak attackiert und dabei sechs türkische Soldaten getötet. Zahlreiche weitere Soldaten wurden nach Armeeangaben verletzt. Die türkische Armee bombardiert im Gegenzug immer wieder aus der Luft mutmaßliche Stellungen der Rebellen in den Bergen im Nordirak. (afp)

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