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Jörg Schindler, stellvertretender Landesvorsitzender der Linken in Sachsen-Anhalt, will neuer Bundesgeschäftsführer der Partei werden.

© Jens Wolf/dpa

Parteitag im Juni in Leipzig: Jörg Schindler soll neuer Geschäftsführer der Linken werden

Sachsen-Anhalts Linken-Vize Jörg Schindler will neuer Bundesgeschäftsführer der Partei werden. Sein Amtsvorgänger Harald Wolf tritt als Schatzmeister an.

Von Matthias Meisner

Knapp zwei Monate vor dem Linken-Bundesparteitag in Leipzig zeichnet sich ab, wie eine neue Führung der Partei aussehen könnte. Der stellvertretende Vorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt, Jörg Schindler, kündigte am Montag an, sich auf dem Parteitag für das Amt des Bundesgeschäftsführers bewerben zu wollen. Er kann mit Unterstützung der Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger rechnen, die beide in Leipzig wieder antreten.

Der Wittenberger Rechtsanwalt Schindler würde damit als Parteimanager - das Amt ist dem Posten des Generalsekretärs in anderen Parteien gleichgestellt - zum Nachfolger von Harald Wolf. Der frühere Berliner Wirtschaftssenator Wolf hatte das Amt des Bundesgeschäftsführers im November 2017 nach dem Rückzug von Matthias Höhn kommissarisch übernommen. Wolf will dem geschäftsführenden Vorstand der Linken auch künftig angehören: Er tritt auf dem Bundesparteitag als Schatzmeister an, Amtsinhaber Thomas Nord kandidiert nicht mehr. Wolf sagte, er wolle gemeinsam mit Schindler ein "gutes Team" bilden.

Harald Wolf hatte das Amt des Bundesgeschäftsführers der Linken nach dem Rückzug von Matthias Höhn kommissarisch übernommen.
Harald Wolf hatte das Amt des Bundesgeschäftsführers der Linken nach dem Rückzug von Matthias Höhn kommissarisch übernommen.

© Mike Wolff

Führungsstreitigkeiten - vor allem zwischen der Parteispitze und Fraktionschefin Sahra Wagenknecht - belasten seit Monaten die politische Arbeit der Linkspartei. Wagenknecht und ihr Ehemann, Ex-Parteichef Oskar Lafontaine, haben mit ihren Positionen unter anderem zur Flüchtlingspolitik und Plänen für eine linke Sammlungsbewegung viel Widerspruch in der Partei ausgelöst. Wagenknecht und Lafontaine versuchen, die jetzigen Parteichefs zu entmachten. Mögliche Gegenkandidaten von Kipping und Riexinger haben sich bisher aber noch nicht aus der Deckung gewagt. Wolf sagte am Montag mit Blick auf die innerparteilichen Konflikte: "Das ist natürlich auf Dauer kein guter Zustand."

Die weiteren Veränderungen im geschäftsführenden Vorstand der Partei werden voraussichtlich überschaubar bleiben. Bisher hat lediglich Parteivize Caren Lay, die auch stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion ist, angekündigt, in Leipzig nicht erneut für die engere Parteiführung kandidieren zu wollen. An ihrer Stelle geht vermutlich die thüringische Bundestagsabgeordnete Martina Renner ins Rennen. Die bisherigen Parteivorsitzenden Tobias Pflüger, Axel Troost und Janine Wissler wollen nach Angaben aus Parteikreisen im Amt bleiben. Auf dem Leipziger Parteitag wird der gesamte Parteivorstand neu gewählt.

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