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Meißener Oberbürgermeisterkandidat Frank Richter (parteilos).

© Deike Diening

Oberbürgermeisterwahl: Frank Richter unterliegt bei Stichwahl in Meißen knapp

Im zweiten Wahlgang für das Amt des Oberbürgermeisters in Meißen hat Frank Richter verloren – 0,9 Prozentpunkte lag er hinter Amtsinhaber Olaf Raschke.

Der Theologe und Bürgerrechtler Frank Richter (parteilos) hat bei der Oberbürgermeisterwahl im sächsischen Meißen eine Niederlage hinnehmen müssen. Der 58-Jährige unterlag am Sonntag im zweiten Wahlgang knapp Amtsinhaber Olaf Raschke (55, parteilos), der von der CDU unterstützt wurde. Raschke bekam nach vorläufigen Angaben der Stadtverwaltung 43,5 Prozent der Wählerstimmen. Richter, der von SPD, Linken und Grünen unterstützt wurde, erreichte 42,6 Prozent.

Die Oberbürgermeisterwahl war in die zweite Runde gegangen, nachdem am 9. September keiner von fünf Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreichte. Richter, der acht Jahre Leiter der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung war und für seinen Dialog mit der fremdenfeindlichen „Pegida“-Bewegung bekannt wurde, hatte in der ersten Runde auf Anhieb 36,7 Prozent bekommen.

Richter war seit 2017 bis zu seiner Kandidatur einer von drei Geschäftsführern der Stiftung Frauenkirche in Dresden. Für die Wahl hatte ihn die Bürgerinitiative „Meißen kann mehr“ gewonnen. Richter war jahrelang CDU-Mitglied, trat aber im vergangenen Jahr aus der Partei aus - nach eigenen Aussagen unter anderem wegen ihrer Schulpolitik und einer fehlenden Streit- und Diskussionskultur.

Als damaliger katholischer Kaplan der Dresdner Hofkirche nahm Richter 1989 an den Demonstrationen gegen das DDR-Regime teil. Um Gewalt abzuwenden und Gespräche mit den Machthabern herbeizuführen, gründete er spontan aus einer Demonstration heraus die Dresdner „Gruppe der 20“. Später legte Richter sein Priesteramt nieder, um zu heiraten. (epd)

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