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Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD).

© imago images / ITAR-TASS

„Wir sind in großer Sorge um unsere Partei“: Neun Ex-SPD-Parteichefs richten Weckruf an die Parteibasis

Frühere Vorsitzende der SPD fordern die Parteibasis auf, die kommissarische Führung zu unterstützen. Es brauche in der Krise Geschlossenheit.

Neun frühere SPD-Vorsitzende haben in einem gemeinsamen Aufruf an die Parteibasis ihre „große Sorge“ um die krisengeschüttelte SPD ausgedrückt. „Die SPD befindet sich in einer ernsten Krise, die existenzielle Folgen nicht nur für die Partei, sondern auch für unser Land haben kann“, schreiben sie in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Aufruf, über den „Spiegel online“ zuerst berichtete.

Der von Ex-Kanzler Gerhard Schröder initiierte Aufruf wurde zudem von Hans-Jochen Vogel, Björn Engholm, Rudolf Scharping, Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Kurt Beck, Sigmar Gabriel und Martin Schulz unterzeichnet. Von den SPD-Vorsitzenden der letzten Jahrzehnte haben damit nur die jüngst zurückgetretene Andrea Nahles sowie Oskar Lafontaine nicht unterzeichnet. Lafontaine hatte die Partei 1999 im Streit verlassen und war später an der Gründung der WASG beteiligt, die dann in der Partei Die Linke aufging.

Die SPD als Volkspartei habe entscheidend an Frieden und Freiheit, Sozialstaat und Sicherheit mitgewirkt. Sie habe das Land mitgestaltet und tue dies noch. „Das ist auch Euer Verdienst. Und deshalb rufen wir Euch auf: Seid stolz auf das Erreichte“, so die Ex-Parteichefs an die Mitglieder. Die Partei werde auch in Zukunft gebraucht. Aus Krisen sei die SPD stets gestärkt hervorgegangen. „Wir sind sicher, dass dies auch jetzt wieder möglich ist.“

"Es braucht die Hilfe aller"

„Damit ein Neuanfang gelingt, braucht es die Hilfe aller in der Partei“, heißt es in dem Schreiben weiter. „Deshalb rufen wir Euch auf, nun geschlossen die kommissarische Partei- und Fraktionsführung zu unterstützen, damit diese ihre Verantwortung für eine Neuaufstellung wahrnehmen kann.“ Nötig seien offene, kritische Auseinandersetzungen - untereinander, aber auch mit dem politischen Gegner. „Doch am Ende braucht es Geschlossenheit und Solidarität.“ (dpa)

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