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02.01.2023, Bayern, München: Spaziergänger und Freizeitsportler genießen bei Föhnwetter auf dem Luitpoldhügel im Stadtteil Schwabing den Ausblick auf die Kulisse der bayerischen Landeshauptstadt. Im Hintergrund ist das Alpenpanorama zu erkennen, wobei die Entfernung zwischen der Innenstadt und den Alpen etwa 100 Kilometer beträgt. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Peter Kneffel

Neuer Höchststand: Bevölkerung in Deutschland wächst auf 84,3 Millionen

Noch nie lebten hierzulande so viele Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl um rund 1,1 Millionen. Hierfür ist auch der Krieg in der Ukraine bedeutsam.

Die Bevölkerung in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht. Ende 2022 lebten nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamts mindestens 84,3 Millionen Menschen in der Bundesrepublik. „Damit lebten hierzulande so viele Menschen wie noch nie am Ende eines Jahres“, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Bevölkerungszahl um 1,1 Millionen. Der Grund für dieses starken Wachstums war eine Nettozuwanderung auf Rekordniveau. Die Nettozuwanderung ist der Saldo aus Zuzügen und Fortzügen. Geschätzt kamen im vergangenen Jahr 1,42 bis 1,45 Millionen Menschen mehr nach Deutschland als ins Ausland fortzogen. Damit war die Nettozuwanderung mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr und so hoch wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950.

Neben der starken Zuwanderung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nahm auch die Zuwanderung von Menschen anderer Nationalitäten deutlich zu. Ein Rückgang der Geburtenzahl und die gestiegene Zahl der Sterbefälle wirkten sich 2022 zugleich dämpfend auf das Bevölkerungswachstum aus.

Die Zahl der Geburten sank um etwa sieben Prozent im Vergleich zu 2021 und dürfte zwischen 735.000 und 745.000 liegen. Auf der anderen Seite starben 1,06 Millionen Menschen und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr. In den drei Jahrzehnten seit der deutschen Vereinigung war die Bevölkerung Deutschlands überwiegend gewachsen. Ausnahmen waren lediglich die Jahre 1998 sowie 2003 bis 2010.

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Das Bevölkerungswachstum entstand ausschließlich dadurch, dass mehr Menschen zu- als abwanderten. Ohne Nettozuwanderung wäre die Bevölkerung bereits seit 1972 geschrumpft, weil seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden.

Bereits im ersten Halbjahr 2022 war die Einwohnerzahl Deutschlands erstmals auf über 84 Millionen Menschen gestiegen, wie die Fachleute in Wiesbaden im Herbst mitgeteilt hatten. Ausschlaggebend war demnach ebenfalls der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs. Zugleich gab es in Deutschland 161.000 mehr Sterbefälle als Geburten, was dämpfend für das Bevölkerungswachstum war.

Mit Stand 30. Juni 2022 hatten in Deutschland 843.000 Menschen mehr als zum Jahresende 2021 gelebt, was nach Angaben des Bundesamts einem Bevölkerungswachstum von einem Prozent entsprach. Zunahmen dieser Größenordnung habe es seit der Deutschen Wiedervereinigung nur in den Jahren 1992 infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa und des Kriegs in Jugoslawien sowie 2015 mit der damaligen Fluchtwanderung gegeben.

Im ersten Halbjahr 2022 gab es eine Nettozuwanderung (Zuwanderung abzüglich Abwanderung) von etwa 750.000 Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland. Insgesamt lag die Nettozuwanderung bei rund einer Million Menschen, wie das Statistische Bundesamt im September auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitgeteilt hatte. (dpa, AFP)

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