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Verkaufsschlager. Schwarz-Rot-Gold kommt zurzeit ganz gut an in der Welt.

© dpa

Neue Umfrage zum Image von Staaten: Deutschland hat das beste Ansehen in der Welt

Deutschland ist 'ne Marke - und die beste der Welt. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie eines Marktforschungsinstitut über das Image von Staaten. Der Sieg bei der Fußball-WM hat dem deutschen Ansehen den entscheidenden Kick gegeben. Aber nicht nur.

Sport ist gesund – auch fürs Ansehen von Nationen. Glaubt man den Ergebnissen einer neuen Studie, genießt Deutschland derzeit das beste „Marken-Image“ in der Welt. Und das unter anderem wegen des Siegs bei der Fußball-WM. Deutschland kickte die USA vom Platz eins im Nation Brands IndexSM (NBISM), die damit erstmals sein 2009 nicht mehr an der Spitze stehen. Laut der Studie, die von Politikberater Simon Anholt entwickelt und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhoben wurde, hat sich Deutschlands Wahrnehmung in der Welt vor allem in den Kategorien Kultur (Platz 1) und Bevölkerung (Platz 3) deutlich verbessert. So sei das Land auch in den Bereichen Qualität der Produkte und der Arbeitnehmerfähigkeit. Zudem verfüge es über die zweitbeste Lebensqualität. Die Regierungsführung werde als besonders kompetent, ehrlich und gerecht wahrgenommen.

Die Top Ten, die sich bis auf den Wechsel an der Spitze im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert hat, liest sich ein bisschen wie die beliebtesten Reiseziele der Welt: Nach Deutschland und den USA folgen Großbritannien, Frankreich, Kanada, Japan, Italien, Schweiz, Australien und Schweden.

1000 Erwachsene in 20 Ländern befragt

Und wie kommen die Ergebnisse zustande? Insgesamt 50 entwickelte Staaten und Schwellenländer standen zur Auswahl. Laut Eigendarstellung haben für den Nation Brands Index je 1000 Erwachsene in 20 verschiedenen Ländern – entwickelten wie nicht entwickelten - online abgestimmt. Zu sechs verschiedenen Bereichen konnten sie ihre persönliche Einschätzung abgeben: Export, Regierungsführung, Tourismus, Investitionen und Immigration, Kultur und Kulturerbe sowie Bevölkerung.

Und da hat sich für die Bundesrepublik offenbar gelohnt, dass die Online-Umfrage im Juli lief, als die Fußball-WM gerade beendet war. Aber nicht nur: „Deutschland hat offensichtlich nicht nur von seiner herausragenden Leistung bei der Weltmeisterschaft profitiert, sondern auch von seiner Führungsrolle in Europa, seiner starken Wirtschaft sowie seiner international kontinuierlich wahrgenommenen politischen Verantwortung“, sagt Umfrage-Schöpfer Simon Anholt. Deutschlands Punktzahl sei vor allem in den Bereichen „ehrliche und kompetente Regierung“ gestiegen. Bei „Investitionsklima“ und „soziale Gleichheit“ stehen die höchsten Punktzahlen zu Buche, die in der diesjährigen NBISM-Studie unter allen Kategorien gemessen wurden.“ Allerdings haben sich seit der Umfrage im Sommer die Konjunkturaussichten für Deutschland mehrfach verschlechtert.

Schlecht lief es für die Vereinigten Staaten, die laut Studie den geringsten Anstieg aller entwickelten Staaten erreichte. Während sie in Bereichen wie Kreativität, zeitgenössische Kultur und Bildungsinstitutionen nach wie vor die Nummer eins sind, liegen sie bei dem Thema „Engagement für weltweiten Frieden und Sicherheit“ nur auf Platz 19. Das erklärt die Studie so: Das Land habe vor allem in den Regionen deutlich an Ansehen verloren, in denen die Spannungen besonders stark waren. So hätten die Umfrageteilnehmer in Russland und in Ägypten die USA so deutlich wie noch nie herabgestuft – sie sahen nicht nur den Einsatz für den Frieden kritisch, sondern auch die Kompetenz der US-Regierung.

Aber auch Russland wird von den Umfrageteilnehmern abgewertet. Während sich sein Ansehen in den vergangen Jahren hat, verlor es bei der diesjährigen Erhebung die meisten Plätze aller 50 bewerteten Nationen. Es rutschte um drei Plätze auf Rang 25 und musste Argentinien, China und Singapur vorbeiziehen lassen. Wie bei den USA sahen die Teilnehmer die Themen Einsatz für den Frieden und Regierung kritisch.

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