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Der russische Oppositionsführer Alexei Nawalny.

© dpa/Alexander Zemlianichenko

„Bedingungen dort grenzen an Folter“: Nawalny fürchtet Einzelhaft im Straflager

Er habe in zwei Wochen sechs Verwarnungen erhalten, schreibt Kreml-Kritiker Alexej Nawalny bei Instagram. Nun drohe ihm die Strafzelle.

Dem in einem russischen Straflager inhaftierten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny droht nach eigenen Angaben Einzelhaft. Er habe in den vergangenen zwei Wochen sechs formelle Verwarnungen von den Gefängnisbehörden bekommen, schrieb der Oppositionelle am Montag beim Onlinedienst Instagram. "Wenn man zwei Verwarnungen bekommt, kann man in eine Strafzelle verlegt werden und das ist ungemütlich, die Bedingungen dort grenzen an Folter", schrieb der 44-Jährige.

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Nawalny zufolge würden die Gefängnisbehörden derzeit weitere Verwarnungen gegen ihn erwägen. Zu seinen Vergehen zähle das Aufstehen vor der vorgesehenen Zeit, die Weigerung, einen "idiotischen" Videovortrag anzusehen sowie sein Widerstand, an verpflichtenden morgendlichen Übungen teilzunehmen.

Putins größter Widersacher war im vergangene August in Russland Opfer eines Giftanschlags geworden, für den er den russischen Geheimdienst und den Kreml verantwortlich macht. Der 44-Jährige wurde nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt.

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Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Moskau im Januar wurde er dann festgenommen und wegen angeblicher Verstöße gegen seine Bewährungsauflagen zu mehr als zweieinhalb Jahren Haft in einem Straflager verurteilt. Die USA und die EU hatten wegen des Vorgehens gegen Nawalny Anfang März Sanktionen gegen Russland verhängt.

Derzeit ist er in der berüchtigten Strafkolonie Nr. 2 in der Kleinstadt Pokrow inhaftiert. Seit seiner Überstellung dorthin kommentierte der Oppositionelle seine Haftbedingungen mehrfach mit ironischen Beiträgen in Onlinemedien. So verglich er seinen Gefängnisalltag mit dem eines "Stormtroopers" aus den Star-Wars-Filmen. Wie Nawalny die Nachrichten absetzt, wollten seine Anwälte nicht kommentieren. Der 44-Jährige hat keinen Zugang zum Internet. (AFP)

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