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Die Überreste des Gebäudes des Fernsehsenders Al-Aksa in Gaza-Stadt nach einem israelischen Luftangriff.

© Mohammed Talatene/dpa

Update

Naher Osten: Sieben Tote bei Eskalation zwischen Israel und Hamas

Zwischen Israel und der palästinensischen Hamas droht ein neuer Krieg. Hunderte Raketen fliegen nach Israel, die israelische Armee schlägt zurück.

Massiver Raketenbeschuss auf Israel und Luftangriffe der israelischen Armee im Gazastreifen schüren die Sorge vor einem neuen Krieg im Nahen Osten. Militante Palästinenser feuerten nach israelischen Armeeangaben seit Montag rund 400 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Es handele sich um die intensivsten Angriffe auf Israel seit dem Gaza-Krieg 2014, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. Als Reaktion darauf habe die israelische Armee mehr als 100 militärische Ziele angegriffen.

Wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte, wurden dabei sechs Menschen getötet, davon mindestens vier militante Palästinenser. Die militante Volksfront zur Befreiung Palästinas erklärte, bei zwei der getöteten Palästinenser handele sich um ihre Kämpfer.

In der südisraelischen Stadt Aschkelon wurde in einem durch eine Rakete zerstörten Haus ein Toter gefunden. Bei ihm handelte es sich um einen Palästinenser, wie die Polizei mitteilte. Eine aus demselben Haus geborgene Frau schwebte in Lebensgefahr. In der Stadt Sderot und in anderen Ortschaften im Süden Israels gab es mehrere Verletzte.

Das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) fing der Armee zufolge mehr als hundert Raketen ab, die meisten anderen gingen auf unbewohntem Gebiet nieder. Doch einige trafen Häuser und andere zivile Einrichtungen.

Die Lage war eskaliert, nachdem der Einsatz einer israelischen Spezialeinheit im Gazastreifen am Sonntag fehlgeschlagen war. Dabei waren sieben militante Palästinenser und ein israelischer Offizier getötet worden.

Israel attackiert vier Hamas-Gebäude, darunter einen TV-Sender

Die israelische Armee attackierte nach eigenen Angaben Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas sowie der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Unter anderem seien Waffenlager und unterirdische Infrastruktur getroffen worden, sagte Conricus. Darüber hinaus seien vier große Gebäude der Hamas getroffen worden, darunter der Sitz des Fernsehsenders Al-Aksa, ein Gebäude der Hamas-Sicherheitskräfte in Gaza sowie eine Einrichtung des Militärgeheimdienstes.

Die Hamas wiederum veröffentlichte ein Video, das den Angriff mit einer Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Bus zeigen soll. Bei dem Beschuss am Montag war ein israelischer Soldat schwer verletzt worden.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Flügels drohte mit neuen Angriffen auf weiter entfernte israelische Ziele. Die radikalislamische Palästinenserorganisation forderte eine internationale Untersuchung der israelischen Angriffe „auf zivile Einrichtungen“.

Israels Sicherheitskabinett berät weiteres Vorgehen

Israels Sicherheitskabinett wollte am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten. Nach israelischen Informationen verfügt die Hamas über ein Arsenal von rund 20 000 Raketen und Mörsergranaten verschiedener Reichweite. Einige davon könnten die größten israelischen Städte Tel Aviv und Jerusalem erreichen und sogar Ziele darüber hinaus, sagte Conricus.

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Er warf der Hamas vor, die eigene Bevölkerung gezielt als „menschliche Schutzschilde“ zu missbrauchen. Die Hamas initiiere die Gewalt und bringe „Zerstörung über den Gazastreifen“. Die Hamas-Führung selbst sei in den Untergrund gegangen. (dpa)

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