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Der tunesische Ministerpräsident Elyes Fakhfakh

© AFP

Nach weniger als fünf Monaten im Amt: Tunesischer Regierungschef reicht Rücktritt ein

Tunesiens Parlament ist zersplittert, die Regierungsbildung war zäh. Nun tritt Regierungschef Elyes Fakhfakh zurück, dies sei „im nationalen Interesse".

In Tunesien hat Regierungschef Elyes Fakhfakh nach nicht einmal fünf Monaten im Amt seinen Rücktritt eingereicht. Dies geschehe im nationalen Interesse und solle dem Land weitere Schwierigkeiten ersparen, hieß es am Mittwochabend in einer Erklärung des Regierungsbüros. Zuvor hatte die größte Partei im Parlament, die islamisch-konservative Ennahda, erklärt, dem Ministerpräsidenten das Vertrauen entziehen zu wollen.

Das tunesische Parlament hatte erst im Februar die Regierung unter Elyes Fakhfakh nach zähen Gesprächen akzeptiert. Mehrere Versuche, eine Regierung nach der Wahl im vergangenen Oktober zu bilden, waren immer wieder gescheitert.

Bei der Parlamentswahl verloren die etablierten Parteien signifikant an Stimmen, das Parlament ist seitdem zersplittert.

Zwar hat Tunesien nach den Umbrüchen des sogenannten Arabischen Frühlings vor neun Jahren grundlegende demokratische Reformen eingeleitet, das kleine nordafrikanische Land kämpft aber mit großen wirtschaftlichen Problemen.

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Elyes Fakhfakh ist bereits der siebte Regierungschef seit der Revolution von 2011. Zugleich steht er im Zentrum einer parlamentarischen Untersuchung. Ihm wird vorgeworfen, Unternehmensanteile an Baufirmen nicht abgegeben zu haben, die zuletzt wichtige öffentliche Aufträge gewonnen hatten. (dpa)

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