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Nach den Explosionen auf der Krim-Brücke nehmen russische Soldaten einen mutmaßlichen Spion fest.

© FSB/TASS/action press

Mit Sprengstoff im Gepäck: Russischer Geheimdienst tötet ukrainische Saboteure

In der russischen Grenzregion Brjansk starben vier Ukrainer, vermutlich durch Minen. Über Sabotagekommandos wie ihres ist generell wenig bekannt.

In der russischen Region Brjansk ist eine ukrainische Sabotage-Operation gescheitert. Der russische Geheimdienst FSB veröffentlichte am Montag Fotos von vier getöteten Menschen, bei denen es sich um ukrainische Saboteure handeln soll. Zuerst berichtete „ZDF heute“.

Auch wenn es als gesichert gilt, dass ukrainische Saboteure in Russland aktiv sind, ist über den Umfang dieser Operationen kaum etwas bekannt. Ihre Aufgabe ist es jedoch, in russisches Staatsgebiet einzudringen, Versorgungslinien zu kappen und kritische Infrastruktur oder Militäranlagen zu sprengen.

Derartige Einsätze gelten als extrem gefährlich. Nun endete eine solche Aktion vonseiten der ukrainischen Armee offenbar tödlich.

Militärexperten schließen eine False-Flag-Aktion Russlands aus. Demnach soll es sich bei den abgebildeten Männern um ein echtes ukrainisches Sabotageteam handeln. Unklar ist jedoch, welcher ukrainischen Einheit die Getöteten formell angehörten. Wappen oder Abzeichen sind keine zu erkennen.

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Ukrainischen Medien zufolge war die Gruppe in ein Minenfeld geraten und dabei gestorben. Die Region Brjansk grenzt an die Ukraine, wo wichtige Versorgungsrouten von Russland nach Belarus verlaufen.

Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen

Mehrere Anzeichen deuten darauf hin, dass die Gruppe Nähe zu rechten und rechtsextremen ukrainischen Organisationen gehabt haben könnte. Yevhen Karas, der Anführer der rechtsextremen ukrainischen Organisation S14, schrieb etwa auf Telegram, er habe einen der Saboteure seit Langem gekannt. Es sei nicht seine erste Mission gewesen.

Aric Toler, der Russland-Experte der Rechercheplattform Bellingcat, schrieb auf Twitter, dass auch weitere Mitglieder der Sabotage-Gruppe Verbindungen zu rechten ukrainischen Organisationen gehabt haben.

Demnach sollen einige von ihnen Verbindungen zu der rechtsextremen Bratstvo-Bewegung gehabt haben. Diese soll, ähnlich wie Asow, zwar kaum Unterstützung bei Wahlen, dafür aber einen großen Einfluss in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens gehabt haben. Die ukrainischen Streitkräfte äußerten sich bisher nicht zu dem Vorfall.

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Auf den Bildern, die der russische Geheimdienst veröffentlichte, war zu erkennen, dass die Getöteten militärischen C4-Sprengstoff mit sich trugen. Dabei soll es sich laut „ZDF heute“ um mehrere Kilogramm C4 in M112-Verpackungen handeln, wie sie von Nato-Streitkräften genutzt werden.

Zudem trugen die Getöteten Sig MPX-Maschinenpistolen des deutsch-amerikanischen Herstellers Sig Sauer mit sich. Diese werden offiziell nicht von den ukrainischen Streitkräften genutzt. Die Privatbeschaffung von Waffen unter ukrainischen Truppen gilt derzeit jedoch als üblich.

Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen eine groß angelegte Invasion Russlands. Nachdem Putins Armee in vielen Teilen des Nachbarlandes zurückgedrängt wurde, ist die Front seit einigen Wochen auch wegen des schlechten Wetters weitgehend eingefroren.

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