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Frankreich hatte im Dezember 2013 einen Militäreinsatz in Zentralafrika gestartet.

© AFP

Bei Einsatz in Zentralafrika: Missbrauchsvorwürfe gegen französische Soldaten

Französische Soldaten sollen in der Zentralafrikanischen Republik mehrere Kinder vergewaltigt haben. Das französische Verteidigungsministerium bestätigte, dass die Pariser Staatsanwaltschaft wegen der Vorwürfe bereits im Juli 2014 Ermittlungen einleitete.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würden gegen die verantwortlichen Soldaten "härteste Strafen" verhängt. Das französische Verteidigungsministerium wurde eigenen Angaben zufolge im Juli 2014 vom Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte über Vergewaltigungsvorwürfe zentralafrikanischer Kinder gegen französische Soldaten informiert.

Die Zeugenaussagen wurden von einem Mitarbeiter der UN gesammelt.

Rund zehn Kinder sollen betroffen sein

Rund zehn Kinder sollen zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 Opfer sexueller Gewalt am Flughafen der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui geworden sein, der von französischen Soldaten gesichert wurde.

Frankreich hatte im Dezember 2013 einen Militäreinsatz in Zentralafrika gestartet, um die tödliche Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen zu beenden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Im April 2014 wurde eine UN-Blauhelmmission für das Land beschlossen, die im September desselben Jahres begann.

Das Verteidigungsministerin im Paris sprach in einer Erklärung von "ausführlichen" Zeugenaussagen der Kinder und verwies auf "die extreme Schwere" der Vorwürfe. Es seien umgehend nach Bekanntwerden der Vorwürfe "alle notwendigen Maßnahmen unternommen worden, damit die Vorgänge und mögliche strafrechtliche und disziplinarische Verantwortlichkeiten so schnell wie möglich festgestellt werden können".

Verteidigungsministerium droht mit "härtesten Strafen"

Das Ministerium habe noch am Tag, an dem es den UN-Bericht mit den Vorwürfen erhielt, die Pariser Staatsanwaltschaft eingeschaltet. "Sollten sich die Vorwürfe bestätigten, wird das Verteidigungsministerium dafür sorgen, dass die härtesten Strafen verhängt werden gegen die Verantwortlichen für das, was ein inakzeptabler Verstoß gegen die Werte des Soldaten wären."

UN sollen die Vorwürfe im Frühjahr 2014 untersucht haben

Die britische Tageszeitung "The Guardian" hatte als Erstes über die Missbrauchsvorwürfe berichtet. Demnach wurde ein schwedischer UN-Mitarbeiter suspendiert, weil er den fraglichen Bericht an die französischen Behörden weiterleitete, nachdem die UN nichts unternommen habe, um den Kindesmissbrauch zu stoppen. Ein UN-Sprecher in New York bestätigte am Mittwoch, dass ein UN-Verantwortlicher wegen der regelwidrigen Weitergabe der Ermittlungsergebnisse der UN suspendiert wurde. Demnach hatte die UN die Vorwürfe in Zentralafrika im Frühjahr 2014 untersucht. AFP

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