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Ein Chinook CH-47 Helikopter der britischen Royal Air Force 2007 in der afghanischen Provinz Helmand.

© dpa - Bildfunk

Mögliche Kriegsverbrechen in Afghanistan-Einsatz: Mindestens 54 Afghanen angeblich „kaltblütig“ von britischer Elite-Truppe erschossen

Britische Soldaten sollen 2010 und 2011 mindestens 54 Afghanen unter verdächtigen Umständen getötet haben. Die BBC hatte vier Jahre lang recherchiert.

Britische Spezialeinheiten haben während ihres Einsatzes in Afghanistan möglicherweise Kriegsverbrechen begangen. Das legen Recherchen des britischen Senders BBC nahe, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

Demnach sollen Verbände des Special Air Service (SAS) zwischen November 2010 und Mai 2011 in der südafghanischen Provinz Helmand mindestens 54 Afghanen unter verdächtigen Umständen getötet haben.

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Unbewaffnete Männer seien bei Razzien erschossen worden

Unbewaffnete Männer seien bei nächtlichen Razzien regelmäßig „kaltblütig“ erschossen worden, berichtete die BBC-Sendung „Panorama“ mit Verweis auf vierjährige Recherchen. Den erschossenen Afghanen seien Waffen untergeschoben worden, um die Tötungen zu rechtfertigen, hieß es weiter.

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Der Bericht der BBC basiert demnach auf Gerichtsdokumenten, geleakten E-Mails und eigenen Recherchen vor Ort. Demnach hätten hochrangige britische Offiziere es unerlaubterweise unterlassen, Berichte und Warnungen über das Vorgehen einer bestimmten Einheit an die Militärpolizei weiterzugeben.

Das britische Verteidigungsministerium erklärte, frühere Ermittlungen zum Verhalten britischer Truppen in Afghanistan hätten keine ausreichenden Beweise gefunden, um Anklage zu erheben. Die Militärpolizei würde aber alle „Anschuldigungen prüfen, sollten neue Beweise ans Licht kommen“, hieß es in einer Stellungnahme. (AFP)

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