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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan duldet nur noch Medien, die ihm huldigen.

© dpa

Casdorffs Agenda: Merkels Botschaft an Erdogan war dringend nötig

Merkels erste Reaktion auf die neuen Verhaftungen von Journalisten in der Türkei war schwach. Nur gut, dass sie Erdogan dann doch noch ein klares Signal gesendet hat. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Gerade noch rechtzeitig hat Angela Merkel gemerkt, dass allzu routinierter Umgang mit Unrecht ihr nicht zur Ehre gereicht. Dass sie "besorgt" sei wegen des Umgangs mit Journalisten, wie es anfänglich als Reaktion auf die neuen Verhaftungen und Einschüchterungsversuche der freien Presse durch das Erdogan-Regime nur hieß - das war wirklich schwach.

Die Kanzlerin, der übrigens das Bundespresseamt direkt untersteht, wohlgemerkt als einzige Behörde in ihrer Regierung, hat dann auch nachgelegt. Recht so. Denn "in höchstem Maße alarmiert" muss man in der Tat sein: In der Türkei findet eine Gleichschaltung statt, es sind nur noch die Medien geduldet, die Recep Tayyip Erdogan huldigen.

Erdogan huldigen? Merkel hat das nicht nötig. Und zeigt es ihm jetzt auch: "Die Journalisten können sich unserer Solidarität bewusst sein", versichert sie. Das wird er sich merken. Fortsetzung folgt.

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