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In diesem Wagen starb Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen 1989.

© Kai-Uwe Wärner/dpa

Europol sucht Garweg und Staub: Mehr als 100 Hinweise auf mutmaßliche Ex-RAF-Mitglieder

Die mutmaßlichen RAF-Terroristen sollen unter anderem hinter dem Mord an Deutsche-Bank-Chef Herrhausen 1989 stecken. Jetzt gibt es neue Ermittlungsansätze.

Die Ausschreibung von zwei mutmaßlichen früheren RAF-Mitgliedern auf einer europäischen Fahndungsliste hat zu mehr als 100 Hinweisen geführt. 101 Hinweise zur Suche nach Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub seien eingegangen, seit beide Anfang Mai auf die Europol-Liste der meistgesuchten Kriminellen Europas gesetzt worden waren, teilte das niedersächsische Landeskriminalamt auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") mit.

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Zu Art und Inhalt der Hinweise wollte ein LKA-Sprecher "aus ermittlungstaktischen Gründen" keine näheren Angaben machen. Garweg und Staub werden ebenso wie die gleichfalls gesuchte Daniela Klette der dritten Generation der RAF zugeordnet. Diese Generation soll hinter mehreren Anschlägen stecken, unter anderem die Morde an Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) und Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989).

Klette wurde nicht auf die Europol-Liste gesetzt, da jeder Staat dort nur zwei Gesuchte platzieren darf, wie der LKA-Sprecher erläuterte. "Im Rahmen dieser vorzunehmenden Priorisierung wurde der Fahndungseintrag zu Daniela Klette zurückgestellt", sagte er.

Diese Fahnungsfotos zeigen Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub and Daniela Klette (von links).

© LKA Niedersachsen/AFP

Garweg, Staub und Klette finanzieren nach Erkenntnissen der Ermittler ihr Leben im Untergrund durch Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter. Derzeit würden ihnen zwölf Raubtaten zugerechnet, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Verden auf Anfrage der "NOZ" mit. Für Hinweise auf die drei Gesuchten sind Belohnungen in Höhe von 80.000 Euro ausgesetzt.

Die linksterroristische Rot Armee Fraktion hatte vor allem in den siebziger und achtziger Jahren in der Bundesrepublik für Schrecken gesorgt. Insgesamt gehen mehr als 30 Morde auf ihr Konto. 1998 erklärte die RAF dann ihre Selbstauflösung. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie noch aktiv ist. (AFP, dpa)

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