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Pistorius startet mit einer Panzerlieferung ins Amt.

© PICTURE ALLIANCE / ASSOCIATED PRESS / Markus Schreiber

Update

Lieferung von Leopard 2: In drei Monaten sollen erste deutsche Panzer ankommen

14 Kampfpanzer will Deutschland in die Ukraine liefern, die ersten könnten schon im Frühjahr im Einsatz sein. Das wäre gerade noch rechtzeitig zum Beginn der erwarteten russischen Offensive.

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Am Ende wird es doch auf die Panzer aus deutscher Produktion ankommen. Die USA wollen zwar ebenfalls 31 Kampfpanzer vom Typ Abrams an die Ukraine liefern. Doch bis die im Einsatz sind, könnte es Monate dauern.

Die Liefer-Ankündigung aus Washington zielte offenbar in erster Linie darauf, den Weg für eine Lieferung von Kampfpanzern aus deutscher Produktion frei zu machen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zur Bedingung gemacht, dass Europäer und Amerikaner gemeinsam agieren.

Die ersten Leopard-Panzer aus Deutschland sollen dagegen in etwa drei Monaten in der Ukraine ankommen, kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses im Bundestag an. Man werde jetzt schnell mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Leopard-Panzern anfangen und auch sehr schnell die Nachschubwege klären.

Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6
Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6

© dpa / dpa/Philipp Schulze

Der ukrainische Miltäranalyst Mykola Bielieskov geht davon aus, dass die Ukraine die Leopard-2-Panzer im Frühjahr einsetzen kann. „Ich denke, es ist realistisch, dass wir im zweiten Quartal eine größere Zahl westlicher Kampfpanzer auf der ukrainischen Seite der Front sehen werden“, sagte Bielieskov dem Tagesspiegel.

Die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Gepard und an der Panzerhaubitze 2000 habe mehr als einen Monat gedauert. Beim Leopard 2 werde es ähnlich lange dauern, so seine Einschätzung.

Ich denke, es ist realistisch, dass wir im zweiten Quartal eine größere Zahl westlicher Kampfpanzer auf der ukrainischen Seite der Front sehen werden

Mykola Bielieskov, ukrainischer Militäranalyst

Im zweiten Quartal dieses Jahres werde wohl auch eine neue russische Offensive beginnen, früher sei es unrealistisch, sagte der Verteidigungsexperte. „Die jetzt angekündigten Lieferungen aus dem Westen werden allerdings den Druck auf Russland erhöhen, die Offensive so früh wie möglich zu beginnen.“

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Westliche Kampfpanzer sollen die Wende bringen

Die erwartete Frühjahrsoffensive der russischen Armee war auch der Grund dafür, dass die Ukraine in den vergangenen Wochen immer dringlicher eine Lieferung westlicher Kampfpanzer forderte. Verteidigungsminister Oleksii Resnikov und Außenminister Dmytro Kuleba wiesen in einer gemeinsamen Erklärung darauf hin, wie dringend ihr Land in der gegenwärtigen Situation Kampfpanzer brauche.

Trotz der bisherigen westlichen Militärhilfen verfüge Russland über einen „substanziellen quantitativen Vorteil bei Truppen, Waffen und militärischer Ausrüstung“, warnten die beiden Minister. Russische Truppen setzten derzeit ihre Offensive im Osten der Ukraine fort, der Kreml sei zu einer weiteren Eskalation der Kampfhandlungen entschlossen. Zudem drohe eine neue Großoffensive Russlands.

In dieser Situation, so die Hoffnung in Kiew, sollen die westlichen Kampfpanzer die Wende bringen. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valerii Zalushnyj rechnete allerdings vor, sein Land brauche 300 Panzer, 600 bis 700 Infanteriefahrzeuge und 500 Haubitzen, um das Blatt zu wenden.

„So viele Kampfpanzer brauchen wir, um offensive Operationen durchzuführen“, erläuterte Bielieskov. Dabei handele es sich um einen Richtwert.

„Wir können uns ausrechnen, dass wir, um einen erfolgreichen Angriff starten zu können, zehn Kompanien mit jeweils zehn Panzern schaffen müssen“, sagte der ukrainische Verteidigungsexperte. Üblicherweise bildeten zehn bis 14 Panzer eine Kompanie.

Eine Kompanie mit 14 Panzern will Deutschland der Ukraine zur Verfügung stellen. Nach Angaben der Bundesregierung ist es das Ziel der internationalen Partner, „rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen“.

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