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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)

© Michael Kappeler/dpa

Corona-Zahlen steigen: Lauterbach warnt vor „katastrophaler“ Situation ohne neue Maßnahmen

Der Bundesgesundheitsminister will, dass noch vor dem Herbst taugliche Corona-Maßnahmen beschlossen werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 730.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer „katastrophalen“ Corona-Entwicklung in Deutschland, sollten vor dem Herbst keine tauglichen Maßnahmen im Kampf gegen das Virus beschlossen werden.

„Wenn wir so wie jetzt in den Herbst hineingingen, also ohne weitere Schutzmaßnahmen, ohne Masken, ohne alles, dann würde das bedeuten, dass die Fallzahlen stark steigen würden, aber auch die Intensivstationen überlastet würden“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch in der US-Hauptstadt Washington der Deutschen Presse-Agentur. Gleichzeitig würde dann auch Personal in den Kliniken ausfallen. „Das ist wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt“, so Lauterbach. Unten brenne das Personal weg und oben die Patienten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 729,3 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 107.819 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 109.694) und 113 Todesfälle (Vorwoche: 115) innerhalb eines Tages.

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Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen: Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Lauterbach betonte: „Wir brauchen Maßnahmen, das ist klar. Aber das ist auch nicht strittig, wir werden vorbereitet sein.“ Auf mögliche Maßnahmen wollte er nicht eingehen, es gebe vertrauliche Verhandlungen etwa mit dem FDP-geführten Justizministerium.

Die aktuellen Maßnahmen liefen zum 23. September aus, bis dahin werde die Regierung neue beschlossen haben, sagte Lauterbach. Mit Blick auf die zweite Auffrischungsimpfung warnte er: „Die Älteren können nicht das Risiko eingehen, auf einen angepassten Impfstoff zu warten, der dann irgendwann im September oder Oktober kommt, bei den hohen Fallzahlen, die wir jetzt haben.“

Lauterbach tauscht sich bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten mit US-Partnern unter anderem über den Kampf gegen das Coronavirus und die Vorbereitung auf künftige Pandemien aus. Er traf etwa den Immunologen und Pandemie-Berater des US-Präsidenten, Anthony Fauci. Am Freitag will er an der Elite-Universität Harvard eine Ansprache halten und eine Produktionsstätte des Impfstoffherstellers Moderna in Norwood im Bundesstaat Massachusetts besuchen. (dpa)

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