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Gesundheitsexperte der SPD: Karl Lauterbach.

© Imago Images/Photothek/Florian Gärtner

SPD-Politiker hat „dunkle Vermutung“: Lauterbach nennt Wagenknechts Impfaussagen gefährlich

Hat die Linkenpolitikerin Wagenknecht Fakten über die Corona-Impfungen bewusst falsch dargestellt? Der SPD-Gesundheitspolitiker sieht nur zwei Möglichkeiten.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Aussagen der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht scharf kritisiert. Es habe eine „dunkle Vermutung“, dass sie Fakten über Impfungen gegen das Coronavirus bewusst falsch darstelle, sagte Lauterbach in einem Interview mit dem „Spiegel“.

Hintergrund sind Äußerungen von Wagenknecht im ARD-Talk „Anne Will“ vom Sonntag. Die Politikerin hatte sich in der Sendung skeptisch über Impfungen und die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion geäußert. Lauterbach sagte nun, er schätze Frau Wagenknecht als Politikerin, aber ihre Aussagen seien gefährlich: „Das schadet.“

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Entweder kenne Wagenknecht sich nicht aus, „das wäre eine denkbare Interpretation“, sagte Lauterbach. „Die andere Möglichkeit ist, sie weiß mehr, aber stellt es falsch dar.

Lauterbach sprach auch über Richard David Precht, der jüngst in einem Podcast mit Aussagen zum Coronavirus für Aufsehen gesorgt hatte. Unter anderem sagte Precht, man könne die Nebenwirkung der Impfung genauso wenig abschätzen wie die Nebenwirkung des Coronavirus. Lauterbach bezeichnete Prechts Position als abwegig. „Es waren sehr viele Dinge dabei, die einfach so falsch sind.“

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Lauterbach monierte zudem die Umsetzung der Corona-Kontrollen vieler Gastronomen und Veranstalter als zu „läppisch“. In vielen Restaurants in Deutschland werde nur unzureichend überprüft, ob Gäste geimpft seien oder einen aktuellen Schnelltest vorweisen könnten, sagte er.

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Vierte Corona-Welle macht weitere Einschränkungen unabdingbar

Um der vierten Welle zu begegnen, halte er weitere Einschränkungen schon bald für unabdingbar. Der SPD-Politiker forderte von den Bundesländern klare Regelungen: „2G bringt am meisten, das ist der Königsweg.“ Er empfahl, Restaurants, Clubs und andere Veranstaltungsorte nur noch für Geimpfte oder Genesene zu öffnen.

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Regierungssprecher Steffen Seibert hatte dazu am Mittwoch gesagt: „Dass manche Gastwirte das vorbildlich tun, es andere aber gar nicht so richtig interessiert, das macht natürlich dem Virus den Weg frei – und es verlängert die Pandemie für uns alle.“

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Der Politik warf der Gesundheitsexperte vor, zu spät ausreichend über die Notwendigkeit der Auffrischungsimpfungen aufgeklärt zu haben. „Die gesamte erwachsene Bevölkerung wird noch mal eine Booster-Impfung brauchen“, sagte er. Es sei ein Fehler gewesen, die Impfzentren vorschnell abzuwickeln.

Spahn verlangt schärfere Kontrollen zur Einhaltung der 2G- oder 3G-Regeln

Am Donnerstag und Freitag wollen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder über das weitere Vorgehen beraten. Spahn nannte am Mittwoch drei Punkte: Die Zahl der Auffrischimpfungen müsse nach oben getrieben werden, wobei jeder ungeachtet des Alters eine solche Impfung in Anspruch nehmen könne.

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Für Beschäftigte und Besucher in Pflegeeinrichtungen forderte er einen Testzwang. Zudem verlangte er schärfere Kontrollen zur Einhaltung der 2G- oder 3G-Regeln.

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Seibert sagte am Mittwoch ferner, der Kanzlerin bereite die derzeitige Pandemielage „große Sorge“. „Wenn sich die pandemische Lage in den Krankenhäusern regional weiter zuspitzt, dann sind weitere Beschränkungen nur bei den Nicht-Geimpften möglich“, fuhr er fort.

Solche Beschränkungen könne es dann in Form von 2G-Regeln geben. Das heißt, Geimpfte und Genesene wären von den Beschränkungen ausgenommen. Merkel ließ Sorge und ein Stück weit Unverständnis über die hohe Zahl der Ungeimpften durchblicken.

Seibert sagte: „Was ihr große Sorgen macht ist, dass wir weiterhin über 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland haben, mehr als drei Millionen Ungeimpfte über 60 Jahren - trotz der nachweislichen Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe, trotz der für alle und jeden verfügbaren Informationen, trotz der Leichtigkeit, mit der man jetzt an den reichlich verfügbaren Impfstoff kommen kann.“ (Tsp, AFP)

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