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Thomas Seitz im Oktober im Bundestag mit einer Maske mit der Aufschrift "Danke MRKL" (Danke Merkel).

© Kay Nietfeld/dpa

Lag mit Covid-19 auf Intensivstation: AfD-Politiker Seitz hält Corona-Auflagen weiter für unangemessen

Thomas Seitz lag auf der Intensivstation, seine Prognose war schlecht. Dennoch sagt der AfD-Abgeordnete, „dass bislang keine pandemische Lage vorliegt“.

Der schwer an Covid-19 erkrankte AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz hat seine Einstellung zur Coronavirus-Pandemie auch nach wochenlanger Behandlung auf der Intensivstation nicht grundlegend geändert. „Ich danke von Herzen allen Ärzten und Klinikmitarbeitern, die mit ihrer hoch qualifizierten Arbeit mein Überleben trotz schlechter Prognose ermöglicht haben“, teilte der 53-Jährige über sein Büro mit.

Er sei nun „innerlich zerrissen“, da er zwar einerseits dankbar sei für eine „zweite Lebenschance“, andererseits aber der Auffassung sei, „dass im vergangenen Jahr durch die Politik der Bundesregierung rund 90 Prozent der Ressourcen für die Zukunft unserer Kinder durchgebracht wurden“.

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Seitz sei unter den Mitgliedern der AfD-Fraktion, bei denen eine Coronavirus-Infektion nachgewiesen worden sei, der Einzige, bei dem die Infektion einen so schweren Verlauf genommen habe, sagte Fraktionssprecher Marcus Schmidt am Samstag auf Anfrage.

Die AfD hatte Ende November Kritik auf sich gezogen, weil sich trotz der Pandemie im nordrhein-westfälischen Kalkar Hunderte von Delegierten zu einem Bundesparteitag versammelt hatten. Das Ordnungsamt hatte den Teilnehmern der Veranstaltung auferlegt, auch am Sitzplatz Maske zu tragen. Eine Klage der Partei gegen diese Vorschrift scheiterte vor Gericht.

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Seitz war unter anderem bei einer Bundestagssitzung im November aufgefallen, als er mit einer offenkundig löchrigen Maske zum Rednerpult kam. Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) untersagte ihm damals, damit zu seinem Platz zurückzugehen. Sie reichte ihm eine frische FFP2-Maske. Als Seitz sich über den „Maulkorb“ beschwerte, drohte ihm Roth ein Ordnungsgeld an. Bei einer Fraktionssitzung zu Beginn der Pandemie war Seitz dagegen einer der wenigen AfD-Abgeordneten gewesen, der einen Mund-Nase-Schutz trug.

Jetzt ließ der Politiker aus Baden-Württemberg, der nach Angaben seines Büros am Donnerstag die Intensivstation verlassen konnte, verlauten: „Ich habe nie die Existenz des Sars-CoV-2-Virus noch die Gefährlichkeit der Covid-19-Erkrankung in Abrede gestellt.“ Er sei jedoch weiterhin der Auffassung, „dass bislang keine pandemische Lage vorliegt“. Daher halte er die staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen für unangemessen. (dpa)

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