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Ein Ukrainer mit der Kriegs-Briefmarke in Kiew.

© Fadel Senna/AFP

„Stinkefinger“ für das russische Kriegsschiff: Kriegs-Briefmarke wird zum Sammlerstück in der Ukraine

Sie ist Symbol des ukrainischen Widerstands: Für die „Stinkefinger“-Briefmarke standen hunderte Ukrainer stundenlang Schlange.

In der Ukraine ist eine Briefmarke mit dem Motiv eines ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den "Stinkefinger" zeigt, zum Sammlerstück geworden. Am Hauptpostamt in Kiew standen am Freitag hunderte Ukrainer stundenlang Schlange, um Exemplare dieser Briefmarke zu ergattern.

Die Briefmarke hat durch den Untergang der "Moskwa", des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte, neue Bedeutung gewonnen.

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Die Hintergrundgeschichte des Motivs liegt jedoch schon in den Anfangstagen des Kriegs. Die "Moskwa" attackierte im Februar die nahe der rumänischen Grenze gelegene ukrainische Schlangeninsel. Der Funkverkehr mit den ukrainischen Grenzschützern auf der Insel ging viral: Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, antworteten die Grenzwächter, "F..ck you". Der Funkspruch ging um die Welt und wurde zum Symbol des ukrainischen Widerstands.

Putins Flaggschiff "Moskwa" bevor es nach russichen Angaben gesunken ist. Auf einer ukrainischen Briefmarke zeigt ein ukrainischer Soldat dem Schiff den Stinkefinger.
Putins Flaggschiff "Moskwa" bevor es nach russichen Angaben gesunken ist. Auf einer ukrainischen Briefmarke zeigt ein ukrainischer Soldat dem Schiff den Stinkefinger.

© dpa

Anfang März schrieb die ukrainische Post einen Wettbewerb aus, um an das Ereignis zu erinnern. Nach über 500 Vorschlägen wurde die Illustration des Zeichners Boris Groh ausgewählt. Sie zeigt einen ukrainischen Soldaten, der auf gelbem Sand einem russischen Schiff den Mittelfinger zeigt.

"Als wir die Briefmarke entwarfen, wussten wir nicht, wie diese Episode ausgehen würde, aber wir sind sehr froh darüber", kommentierte Ihor Smeljansky, Generaldirektor der ukrainischen Post, gegenüber AFP.

Die Briefmarke war bereits am Freitagnachmittag in Kiew ausverkauft. "Wir wollten mehr drucken", sagte Smeljansky. Aber russische Luftangriffe auf Kiew hätten "den Betrieb der Fabrik gestört und wir konnten nicht die geplante Menge drucken". Nun sollen schleunigst weitere Marken der auf eine Million Exemplare limitierten Edition produziert werden. (AFP)

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