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Kondome

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Kostenlose Verhütungsmittel: Grüne fordern Gratis-Kondome für Geringverdiener

Verhütung darf keine Geldfrage sein - so sieht es die Grünen-Bundestagsfraktion. Deshalb fordert sie jetzt kostenlose Kondome für Menschen mit geringem Einkommen.

Die Grünen wollen kostenlose Verhütungsmittel für Menschen mit niedrigem Einkommen. Das geht aus einem Antrag der Bundestags-Fraktion hervor, aus dem die "Saarbrücker Zeitung" zitiert. Geringverdiener sollen bei Gesundheitsämtern oder Beratungsstellen gratis die Pille und Kondome erhalten. Nach dem Willen der Grünen soll der Bundestag noch vor der Sommerpause über den Antrag entscheiden.

„Der selbstbestimmte Zugang zu zuverlässigen, qualitativ hochwertigen und individuell passenden Verhütungsmitteln muss für alle, unabhängig von Einkommen und Wohnort, gewährleistet sein“, heißt es in einem Antragsentwurf. Da Menschen mit geringem Einkommen häufig das Geld für eine passende Verhütung fehle, schränke dies ihr Recht auf selbstbestimmte Familienplanung ein.

Versicherte hätten bis zum vollendeten 20. Lebensjahr Anspruch auf Versorgung mit ärztlich verordneten Verhütungsmitteln, heißt es weiter. Aber auch über diese Altersgrenze hinaus könnten Menschen in schwierigen wirtschaftlichen Situationen sein. "Wenn Verhütung eine Frage des Geldes ist, trifft das vor allem Frauen", heißt es in dem Grünen-Antrag. So habe eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergeben, dass diejenigen, die staatliche Unterstützung bezögen, wegen der erheblichen finanziellen Belastung zu unsicheren Methoden wechselten "oder gar ganz auf Verhütung verzichten". Damit bestehe für sie ein höheres Risiko, ungewollt schwanger zu werden.

In einzelnen Kommunen und Bundesländern existierten zwar bereits Regelungen, doch seien diese oft unübersichtlich oder nur wenig bekannt. „Wir wollen die Erstattung über die Krankenkassen organisieren“, sagte die Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeink der „Saarbrücker Zeitung“. „Diese Kosten werden dann den Krankenkassen durch einen Steuerzuschuss ersetzt.“ (AFP, epd)

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