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Bayerns Piratenchef Stefan Körner.

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Exklusiv

Piratenpartei: Körner: "Ponader soll zurücktreten"

Johannes Ponader solle doch endlich zurücktreten, fordert Bayerns Piratenchef Stefan Körner im Interview. Der Geschäftsführer schade der Partei, sei egoistisch und stelle sich als Person in den Mittelpunkt. Das könnten sich die Piraten nicht länger leisten.

Herr Körner, ist es richtig, die Parteibasis jetzt zu befragen, ob der Vorstand neu gewählt werden muss?

Ich halte das für sinnvoll, denn die Basis in unsere Arbeit einzubeziehen ist wesentlicher Bestandteil der Piratenpartei.

Trotzdem richtet sich die Aktion doch hauptsächlich gegen den Politischen Geschäftsführer Johannes Ponader?

Es ist schon unglaublich, was für einen Aufwand man betreiben muss, um Johannes Ponader zu verdeutlichen, welchen Stand er hat. Seine Aussage, nicht mehr kandidieren zu wollen, ist eine absolute Null-Aussage.

Warum?

Er wurde immer wieder gebeten, endlich zurückzutreten. Viele Gelegenheiten hat er verstreichen lassen. Und jetzt dasselbe wieder. Ponader redet lieber über das Zurücktreten, statt es endlich zu machen. Dieses Verhalten schadet der Partei und nervt.

Was macht er falsch?

Johannes Ponader geht es vor allem um Johannes Ponader. Er ist nicht in der Lage, Themen zu transportieren und die Partei in den Mittelpunkt zu stellen, sondern jedesmal steht er wieder als Person im Zentrum. Das können wir uns nicht länger leisten. Für die Außendarstellung unserer Partei ist diese ganze Diskussion schädlich.

Ist der Druck jetzt groß genug, dass Ponader doch noch freiwillig geht?

Das glaube ich nicht. Johannes Ponader zieht das bis zum Schluss durch.

Eigentlich wollten die Piraten auf dem kommenden Parteitag um Inhalte streiten, nun wird es wohl doch wieder um das Personal gehen. Sehen Sie dazu noch eine Alternative?

Nein. Wir müssen Neuwahlen durchführen. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung schadet uns die ungeklärte Personaldiskussion zurzeit mehr als zwei, drei offene inhaltliche Fragen.

Reicht es da, wenn Ponader geht?

Wir brauchen ein funktionsfähiges Team. Und so wie es aussieht ist Johannes Ponader da einfach völlig isoliert. Der Rest arbeitet gut zusammen und es gibt keinen Grund, dort etwas zu ändern.

Reicht die Zeit bis zur Bundestagswahl, um aus dem Tief zu kommen?

Wir müssen die Personalprobleme klären. Aber dann haben wir noch genug Zeit, um zu zeigen, dass die Piratenpartei eine vernünftig agierende Partei ist. Aber dafür müssen wir jetzt etwas tun.

Stefan Körner ist Vorsitzender der Bayerischen Piratenpartei. Mit ihm sprach Christian Tretbar.

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