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Massenkundgebung gegen das Regime in Caracas.

© AFP

Krise in Venezuela: Konferenz der Opposition in Washington: "Hilfslieferungen müssen ins Land“

Interimspräsident Guaidó veranlasst ein Treffen, um Hilfe für sein Land zu finanzieren – bei den Lieferungen ist er aber auf das Militär angewiesen.

Vertreter des venezolanischen Oppositionspolitikers Juan Guaidó werden in der kommenden Woche in Washington eine internationale Geberkonferenz zugunsten des südamerikanischen Landes abhalten. Die Konferenz am 14. Februar habe zum Ziel, humanitäre Hilfe für Venezuela zu organisieren, teilte am Montag die Repräsentanz des Guaidó-Lagers in der US-Hauptstadt mit. Die Konferenz soll den Angaben zufolge am Sitz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattfinden.

Der selbst ernannte venezolanische Interimspräsident Guaidó hat die Streitkräfte aufgefordert, internationale Hilfslieferungen passieren zu lassen. „Die Hilfslieferungen müssen ins Land kommen“, sagte er am Montag. „Soldaten des Vaterlands, wir hoffen auf euch. Die Hilfsgüter werden eure Mütter, eure Kinder und eure Nachbarn retten.“ Unter anderen haben die USA und Deutschland bereits humanitäre Hilfe zugesagt.

Die Hilfslieferungen sollen in Zentren nahe den Landesgrenzen im kolumbianischen Cúcuta, in Brasilien sowie auf einer Karibikinsel gesammelt werden und von dort ins Land transportiert werden. Allerdings verfügt Guaidó über keine faktische Regierungsgewalt. Ohne die Duldung durch das Militär, das die Grenzen kontrolliert, können die Hilfsgüter nicht ins Land gebracht werden.

Maduro lehnt Hilfsangebote ab

Machthaber Nicolás Maduro hatte zuletzt immer wieder Hilfsangebote abgelehnt. Venezuela nehme keine Almosen an. Zudem äußerte er die Befürchtung, vor allem im Gefolge von Hilfslieferungen aus den Vereinigten Staaten könnten auch US-Soldaten ins Land kommen.

Angesichts der tiefen Krise in Venezuela will Kanada humanitäre Hilfe in Höhe von umgerechnet 35 Millionen Euro leisten. Das kündigte Kanadas Premierminister Justin Trudeau bei einem Treffen der sogenannten Lima-Gruppe an. In Ottawa wollte die Gruppe aus 14 nord- und südamerikanischen Ländern am Montag darüber beraten, wie Präsident Nicolás Maduro in Venezuela davon überzeugt werden kann, faire und freie Neuwahlen abzuhalten.
Die humanitären Hilfen sollen Trudeau zufolge für die dringendsten Bedürfnisse der Venezolaner eingesetzt werden, darunter auch für drei Millionen venezolanische Flüchtlinge in anderen Ländern. Geplant seien Lieferungen von Lebensmitteln und Wasser, Zugang zur Gesundheitsversorgung, Sanitäranlagen und Bildung, sagte Kanadas Entwicklungsministerin Marie-Claude Bibeau. Die Hilfen sind die doppelte Summe der umgerechnet 17 Millionen Euro, die die USA zuvor an Hilfszahlungen für Venezuela zugesagt hatten. (AFP/dpa)

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